Vorsicht, schadhaftes Produkt!
Mit RAPEX bezeichnet die Europäische Kommission ein Warnsystem für gefährliche Produkte („Rapid Alert System for Non-Food Products“), an dem mittlerweile 30 Staaten aktiv teilnehmen. Dies sind die 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie die EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen. Inhaltlich umfasst das System gefährliche Produkte für Verbraucher, wie etwa Spielzeug oder Kosmetika, aber auch für Unternehmer, etwa Maschinen oder Baugerüste. Ausdrücklich ausgenommen sind Lebensmittel – dafür existiert ein weiteres EU-Warnsystem mit dem Namen RASFF. RAPEX versteht sich als Drehscheibe für Informationen, die den zuständigen Behörden in einzelnen Ländern bekannt geworden sind: Jedes Mitgliedsland benennt eine zentrale Einrichtung, die als nationale Schaltstelle Informationen über gefährliche Produkte bei sich bündelt und umgehend an die RAPEX-Mitarbeiter in Brüssel übermittelt. Von dort werden die Warnmeldungen in die anderen Staaten weitergeleitet und darüber hinaus einmal wöchentlich über einen Newsletter verbreitet.
Vom Elektroschock bis zur Erstickungsgefahr
Der RAPEX-Bericht für das Jahr 2011 listete insgesamt 1.803 Benachrichtigungen aus den Mitgliedsstaaten auf, von denen über 1.500 ernste Gefahrenquellen für Verbraucher betrafen. Darin wurde vor allem vor folgenden Risiken gewarnt:
Verletzungsgefahr etwa durch fehlerhafte Fahrzeugelemente
Chemische Risiken beispielsweise durch Kosmetika
Gefahr der Strangulation etwa durch Kordeln an Kinderkleidungsstücken
Erstickungsgefahr, oft im Zusammenhang mit Kinderspielzeug
Gefahr eines elektrischen Schlags, beispielsweise durch einen Haarfön
Als Herkunftsland der gefährlichen Produkte wurde in den meisten Fällen ein Land außerhalb der EU angegeben, in 54 Prozent der Fälle war dies China (einschließlich Hong Kong).