Zero Tolerance

Die „Zero Tolerance“(„Null-Toleranz“)-Strategie beschreibt ein Konzept im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung. Dabei werden auch kleinste Vergehen von der Polizei konsequent verfolgt. So sollen Straftaten möglichst schon im Keim erstickt werden.

Strategie

Ein Beispiel für die Umsetzung einer „Null-Toleranz-Strategie“ ist die Stadt New York in den 1990er Jahren unter dem damaligen Bürgermeister Rudolph Guiliani. Dieser führte die Null-Toleranz-Strategie ein, da die Anzahl der Straftaten in New York erheblich zugenommen hatte. Um dem entgegenzuwirken, schritt die Polizei nun bereits bei Ordnungswidrigkeiten wie etwa zu lauter Musik, Betteln, Schulschwänzen, Schwarzfahren, Straßenhandel oder Trinken in der Öffentlichkeit kompromisslos ein. Durch den hohen Kontrolldruck sollten schwerwiegende Straftaten von vornherein verhindert werden. Neue gesprühte Graffitis wurden außerdem innerhalb kürzester Zeit entfernt und verwahrloste Straßen gereinigt.

Broken-Windows-Theorie

Die „Zero-Tolerance-Strategie“ beruht auf der so genannten „Broken-Windows-Theorie“, die davon ausgeht, dass es in einem vernachlässigten und verdreckten Stadtviertel, in dem zum Beispiel viele Graffitis, Sachbeschädigungen und ein generell wenig einladendes Umfeld vorherrschen, eher zu kriminellen Handlungen kommt. Es wird davon ausgegangen, dass in einem sauberen, ansehnlichen Umfeld die Hemmschwelle sinkt, eine Straftat zu begehen.

Positive Effekte und Kritik

Durch die vielen und konsequenten Kontrollen bei Bagatelldelikten konnte die Polizei unter anderem erreichen, dass sich auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöhte. Bei den Kontrollen aufgrund von Ordnungswidrigkeiten konnten außerdem auch immer wieder Personen festgenommen werden, die bereits von der Polizei gesucht wurden. Auch Waffen oder andere verbotene Gegenstände konnten bei diesen Kontrollen beschlagnahmt werden. Insgesamt verbesserte sich im Laufe der Zeit die Lebensqualität der Stadt. Gegner der „Zero-Tolerance-Strategie“ bemängeln an dem Konzept unter anderem, dass damit lediglich gegen die Auswirkungen, nicht aber gegen die Ursachen von Kriminalität vorgegangen wird wie zum Beispiel Perspektivlosigkeit, fehlende Integration oder schlechte Schulbildung.

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