Loverboy

Bei der sogenannten „Loverboy-Methode" erschleichen sich Männer das Vertrauen von jungen Mädchen und beuten sie in Form von Zuhälterei oder Drogenschmuggel aus. Loverboys sind zunehmend in sozialen Netzwerken aktiv.

Die „Loverboy“-Masche

Loverboys sind junge Männer, die gezielt nach minderjährigen Mädchen suchen, um sie zu manipulieren und für ihre Zwecke gefügig zu machen. Dabei heucheln die Männer Zuneigung oder gar Liebe, überhäufen die Mädchen mit Geschenken oder machen ihnen Versprechen – nur um sie dadurch zur Prostitution oder zum Drogenhandel zu zwingen. Betroffene sind oft Mädchen mit geringem Selbstbewusstsein, die sich schnell von dem vermeintlichen „Loverboy“ geschmeichelt fühlen. Loverboys machen ihre Opfer emotional abhängig und gaukeln ihnen vor, das verdiente Geld zum Aufbau einer gemeinsamen Zukunft verwenden zu wollen. Oft kommen noch Drogen und Schulden ins Spiel, die die Mädchen völlig in die Abhängigkeit der Menschenhändler und am Ende in die Zwangsprostitution bringen. Angeworben werden die Opfer überall dort, wo sich Jugendliche treffen und verabreden – auf Schulhöfen, in Einkaufszentren, an Bahnhöfen und über das Internet.

In Deutschland können sich Betroffene und Angehörige an das ehrenamtliche Team von NO Loverboys wenden.

Opfer eines Loverboys erkennen

Oft ist es schwer, Opfer eines Loverboys zu erkennen, da die Mädchen gelernt haben, ihre Gefühle zu verbergen, um sich selbst und ihre Umgebung zu schützen. Dennoch gibt es einige Auffälligkeiten, die auf einen Kontakt mit einem Loverboy hinweisen können:

  • das Mädchen ist depressiv, aggressiv oder zeigt starke Stimmungsschwankungen,
  • ist ständig müde und abgemagert,
  • verletzt bzw. ritzt sich selbst,
  • verändert ihren Kleidungsstil und ihr Make-Up,
  • duscht sehr oft und lange,
  • kündigt Freundschaften und lehnt Besuche ab,
  • hat neue Kontakte (häufig mit älteren Jungen) und
  • scheint keine eigene Identität (mehr) zu haben.

Loverboys in sozialen Netzwerken

Loverboys finden ihre Opfer zunehmend in sozialen Netzwerken. Dort gestaltet sich die erste Kontaktaufnahme zu den jungen Mädchen durch eine zunächst harmlose „Freundschaftsanfrage“ besonders leicht. Auch können sie dort das Privatleben und soziale Umfeld der Mädchen ungestört ausspionieren. Schnell bekommen sie so ein Gespür für die Vorlieben und Wünsche, aber auch Sorgen und Probleme ihrer Opfer und wissen, mit welchen Komplimenten und Versprechen sie die Mädchen beeindrucken können.

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