Hilfe in kritischen Lebenslagen
Der Sozialarbeiter – gelegentlich auch Sozialpädagoge genannt – berät und betreut Kinder, Jugendliche und Erwachsene in besonderen Lebenslagen, die sie nicht allein bewältigen können. Er steht unterstützend zur Seite, leitet sinnvolle Maßnahmen in die Wege und bietet auf diese Weise eine kompetente Hilfestellung in kritischen Situationen. Zudem ist der Sozialarbeiter eine wichtige Bezugsperson für die Betroffenen und entwickelt gemeinsam mit ihnen Strategien für ein selbstbestimmtes Leben. Sozialarbeiter sollten daher gerne mit Menschen arbeiten und ein Interesse an medizinischen, sozialen und pflegerischen Themen haben.
Ausbildung
Vor einer Tätigkeit als Sozialarbeiter müssen Interessenten ein entsprechendes Studium „Soziale Arbeit“ absolvieren. In der Regel wird dieses ausschließlich von Fachhochschulen angeboten. Die Ausbildung zum Sozialarbeiter erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs bis acht Semestern. Der Aufbau des Studiums unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule – eine einheitliche Regelung der Rahmenbedingungen existiert nicht. Die Inhalte des Studiums sind
- Sozialwissenschaft
- Erziehungswissenschaft
- Humanwissenschaft
- Methodisches Arbeiten
- Anwendungsbezogenes Handeln
- Psychologie und
- Recht
Aufgaben
Der Arbeitsplatz eines Sozialarbeiters ist direkt bei den Menschen bzw. Personengruppen, die seine Hilfe benötigen. Dies können Familien, Obdachlose, aber auch die Insassen eines Gefängnisses sein. Überall dort, wo soziale Brennpunkte und Hilfsbedürftigkeit auftreten, werden Sozialarbeiter zur Prävention und Deeskalation von sozialen Konflikten eingesetzt. Gemeinsam mit den betroffenen Personen versuchen sie, Lösungen und Auswege aus der jeweiligen Situation zu finden. Dies kann in einer Familie zum Beispiel durch Tipps in der Haushaltsführung oder Erziehung geschehen. Vor der Haftentlassung sind Sozialarbeiter die wichtigsten Ansprechpartner der Häftlinge und bereiten sie auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft vor. Auch Streetworker, die Menschen ohne Wohnsitz betreuen oder bei der Vermittlung einer Unterkunft helfen, haben in der Regel Soziale Arbeit studiert. Sozialarbeiter/innen finden Beschäftigung in
- Kinder-, Jugend- und Seniorenheimen,
- Tagesstätten und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung,
- Kindertagesstätten und Schulen,
- Familien- und Suchtberatungsstellen,
- Obdachloseneinrichtungen,
- Sozial-, Gesundheits- und Jugendämtern,
- Justizvollzugsanstalten und Resozialisierungseinrichtungen,
- Selbsthilfegruppen sowie bei
- ambulanten sozialen Diensten.