Wettbetrug

Wettbetrug bezeichnet eine vorsätzliche Täuschung eines Wettkandidaten, mit der Absicht, sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen. Wettbetrug kann in besonders schweren Fällen strafrechtliche Konsequenzen haben.

Rechtslage 

Im deutschen Strafrecht wird Wettbetrug unter den Tatbestand des Paragraphen 263 StGB (Betrug) zusammengefasst. International ist die Rechtslage sehr unterschiedlich. Während einige Länder Wettbetrug unter allgemeine Straftatbestände wie Betrug und Korruption einordnen (z. B. Deutschland, Österreich, Tschechien), haben andere Länder spezifische, speziell auf den Tatbestand des Wettbetrugs zugeschnittene Straftatbestände entwickelt (z. B. Spanien, Italien, Polen, Griechenland). 

Strategie 

Beim Wettbetrug wird die vom Zufall abhängige Gewinnchance einer (Sport)wette durch eine geheim gehaltene Manipulation des Ereignisses zugunsten des Wettenden verändert. Der Wettbetrüger manipuliert den Ausgang des Spiels mittels krimineller Kooperationspartner und Bestechungsgeldern. Oft besteht eine Verbindung zwischen Wettbetrug, Organisierter Kriminalität und Geldwäsche

Wettbetrug im Fußball 

Wettbetrug kommt besonders häufig im Zusammenhang mit Sportereignissen und vor allem bei Fußballspielen vor. Die Wettbetrüger schauen sich nach Managern, Trainern, Spielern oder Schiedsrichtern um, die als „anfällig“ oder spielsüchtig gelten, um diese zu bestechen. Anschließend platzieren die Betrüger ihre Einsätze an der (bevorzugt asiatischen) Börse. Zu den bekanntesten Fällen der letzten Jahre zählen u. a. 

  • der Wettskandal 1970, durch den ein Abstieg der Sportclubs Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld aus der 1. Fußballbundesliga vermieden wurde. Insgesamt sollen über eine Million D-Mark an Bestechungsgeldern gezahlt worden sein. 52 Spieler, zwei Trainer und sechs Vereinsfunktionäre wurden zu Geldstrafen und Spielsperren verurteilt. 
  • der Wettskandal 2005 um den deutschen Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer, der zahlreiche Spiele der 2. Bundesliga manipuliert und verschoben haben soll. Auch Spieler, Trainer und Funktionäre waren beteiligt. Als Drahtzieher des Wettskandals gilt der Kroate Ante Šapina, der mit Hoyzer kooperierte. 
  • der Wettskandal 2009 um eine kriminelle Vereinigung, die ein ausgedehntes Manipulations- und Wettbetrugsnetzwerk zur Geldwäsche nutzte. Die Polizei nahm insgesamt fünfzig Personen wegen der Manipulation von mehr als 320 Fußballspielen in zehn Ländern fest. Auch diesmal war Ante Šapina einer der Hauptbeschuldigten. Der Wettskandal gilt als die bislang größte Affäre im europäischen Fußball. 
Zurück