Reiterstaffel

Als Reiterstaffel wird eine Gruppe von Polizei- oder Sanitätskräften bezeichnet, die ihre tägliche Arbeit zu einem Großteil auf dem Rücken von geschulten Dienstpferden verrichtet.

Organisation 

Die Beamten der Reiterstaffeln (auch „berittene Polizei“) sind in der Regel Angehörige der Schutzpolizei, die eine gewöhnliche polizeiliche Ausbildung sowie zusätzlich eine ergänzende reiterliche Ausbildung durchlaufen haben. Auch die jeweiligen Dienstpferde werden sorgfältig ausgewählt und durch eine spezielle, individuelle Ausbildung an die Polizeiarbeit herangeführt. In Deutschland existieren aus Kostengründen nicht in allen Bundesländern Reiterstaffeln. Die Bundespolizei unterhält eine Reiterstaffel in Berlin, desweiteren gibt es Reiterstaffeln bei den Landespolizeien Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg. Neben den Polizeien haben auch einige Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel die Johanniter-Unfall-Hilfe, eine eigene Reiterstaffel

Einsatzmöglichkeiten 

Vorrangig erfolgt der Einsatz von Reiterstaffeln bei 

  • Sportveranstaltungen (v. a. Fußballspiele) 
  • Versammlungen 
  • Demonstrationen 
  • sonstigen Großveranstaltungen (z. B. Open-Air Konzerte) 
  • der Einbeziehung in Konzepte zur Kriminalitätsbekämpfung 
  • Fahndungen, Absperr- und Suchmaßnahmen im Gelände sowie 
  • der Suche nach Vermissten.

Durch die erhöhte Sitzposition der Polizeibeamten und ihren guten Überblick können auffällige Personen (so genannte „Störer“) bzw. potenzielle Straftäter auch im Schutz größerer Menschenmengen frühzeitig erkannt und ggf. festgenommen werden. Dabei profitiert eine Reiterstaffel von dem Vorteil, Distanzen schneller als Fußkräfte überwinden zu können. Da Pferde von Natur aus Fluchttiere sind, kommt es in heiklen Einsatzlagen jedoch nicht selten zu Zwischenfällen und Verletzungen. 

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