Eindrucksbildung und Stereotype bei Studierenden im Polizeivollzugsdienst
3 Methodik
In einer experimentellen Versuchsanordnung wurden insgesamt 203 Studierende im Bachelorstudiengang Polizeivollzugsdienst gebeten, aufgrund des visuellen Eindrucks von einer Person darüber zu entscheiden, ob diese in der Vergangenheit mit Straftaten in Erscheinung getreten sei. Dargeboten wurden zehn mittels Beamer projizierte Fotos von einzelnen männlichen Personen. Bei der Auswahl wurde versucht, möglichst gleichwertige Fotos hinsichtlich Format und Abbildung der Personen auszuwählen. Neben typischen Passfotos wurde in Einzelfällen auch auf Ganzkörperaufnahmen zurückgegriffen. Mehrere der dargebotenen Personen haben eine dunkle Hautfarbe. Zudem unterschieden sich die Personen in ihrer Kleidung und Mimik. Es wurde darauf geachtet, dass keine Fotos mit direktem Polizei- oder Justizbezug vorgelegt werden. Insgesamt wurden fünf Personen ohne Vorstrafen und fünf Personen, die teilweise durch extreme Straftaten in Erscheinung getreten sind, ausgewählt. In der folgenden Tabelle sind zunächst die Straftäter beschrieben.
Tab. 1: Straftäter, deren Foto gezeigt wurde
Die Distraktoren bestanden aus Fotos von in der folgenden Tabelle beschriebenen Personen:
Tab. 2: Nicht-Straftäter, deren Foto gezeigt wurde
Die Abfolge der Darbietungen bestand aus einer Zufallsfolge, die nicht variiert wurde.
4 Anweisung
Die Teilnehmenden wurden im Rahmen des Kursverbands gebeten, die Fotos zu betrachten und spontan ein Urteil darüber abzugeben, inwiefern es sich bei der abgebildeten Person um eine Person mit kriminellem Hintergrund handele oder nicht. Es wurde betont, dass es nur um Gewaltstraftaten ginge, nicht um Betrug oder Wirtschaftskriminalität. Jedes Foto wurde exakt 10 Sekunden dargeboten. Es wurde nicht erwähnt, wie viele der abgebildeten Personen kriminell sind, um zu vermeiden, dass sich Beurteiler neu entscheiden, weil sonst die Anzahl nicht gestimmt hätte.
Als demografische Variable wurden Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund der Probanden erhoben.
5 Demographische Daten der Probanden
Die Probanden waren in ihrem ersten oder zweiten Studienjahr, verfügten also über keine oder erste Praxiserfahrung im Rahmen des dualen Studiums. Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden war weiblich. Der Anteil an Studierenden mit Migrationshintergrund betrug annähernd 20 %.
Tab. 3: Demographische Daten der Probanden (N = 203)
Service
Aktivitäten
Aktuelle Ausgabe
Mit ihrem aktuellen und vielfältigen Themenspektrum, einer Mischung aus Theorie und Praxis und einem Team von renommierten Autorinnen und Autoren hat „Die Kriminalpolizei“ sich in den vergangenen Jahren einen ausgezeichneten Ruf erworben.
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Meist gelesene Artikel
RSS Feed PolizeiDeinPartner.de
PolizeideinPartner.de - Newsfeed
-
Polizeiliche Kriminalstatistik 2023
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gibt Aufschluss über Straftaten, die im Laufe des Jahres...
-
Tatort Online-Banking
Wenn es zu einem Betrug beim Online-Banking kommt, haftet zunächst einmal die Bank. Doch immer...
-
Kinder als Gewaltopfer
Auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde sollen über Jahre Mädchen und Jungen...
-
„Das Wichtigste ist die Rahmennummer!“
Im Jahr 2023 wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik 264.062 Fahrräder gestohlen, in Berlin an...
-
Straftaten gegen Senioren
2023 fand eine Serie von Einbrüchen bei Senioren in Berlin und Sachsen-Anhalt statt: Die sechs aus...
-
Drogenlabore im Ausland
Wie die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, steigt die Zahl der Rauschgiftdelikte seit Jahren...
-
Einbrecher: Wer sind die Täter?
Das Jahr 2016 markierte eine Trendwende bei Einbrüchen im Privatumfeld. Erstmals waren die Zahlen...