Buchbesprechung

REZENSION

Trügerische Sicherheit – Wie die Terrorangst uns in den Ausnahmezustand treibt. 1. Auflage 2017

„Demokratien leben von der Freiheit ihrer Bürgerinnen und Bürger. Doch Terror erzeugt Angst, und Angst fordert Sicherheit. Rückt die Gewährleistung der Sicherheit ins Zentrum staatlichen Handelns, werden zugleich Freiheitsrechte beeinträchtigt. Ganz im Sinne der Ideologen des Terrors, denn auf diese Weise übersteigt die mittelbare Wirkung der Attacken noch deren direkte Zerstörungen.“

Mit diesen eindrucksvollen Worten leitet Peter Schaar sein im September 2017 erschienenes Buch „Trügerische Sicherheit“ ein und ruft dazu auf, der durch Terrorgefahr und Terrorangst bewirkten Erosion der offenen Gesellschaft selbstbewusst entgegenzutreten. Er konstatiert, dass die Angst vor Terror und Kriminalität uns zu immer neuen und radikaleren Maßnahmen treibt, die indes nicht zu mehr Sicherheit führen. Nahezu unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit unterhöhlen sie nach seiner Auffassung vielmehr die Grundrechte und gefährden die erreichten Standards der freiheitlichen Demokratie.

Peter Schaar ist ein Pionier des Datenschutzes. Er war stellvertretender Datenschutzbeauftragter in Hamburg und wurde 2003 zum Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit gewählt. Dieses Amt hatte er bis Ende 2013 inne. 2014 wurde er mit dem amerikanischen Louis D. Brandeis Privacy Award ausgezeichnet. Peter Schaar ist heute Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID).

In seinem sehr lesenswerten Buch beschreibt der Autor, wie die Terrorangst die Bürgerinnen und Bürger in den Ausnahmezustand treibt und fordert eindrucksvoll eine demokratische Kontrolle des staatlichen Gewaltmonopols.

Prof. Hartmut Brenneisen

Autor: Peter Schaar

Titel: Trügerische Sicherheit – Wie Terrorangst uns in den Ausnahmezustand treibt

Format: 285 Seiten, DIN A 5, Softcover

Preis: 17,00 Euro

ISBN: 978-3-89684-199-5

Verlag: Edition Körber, Hamburg