Internationaler Terrorismus

„Töten nach dem Pyramidensystem“

Die Bedrohung durch den salafistischen Dschihadismus

„Liebe Geschwister, die Verbrechen der Deutschen sind sehr viele geworden
und ihr Afghanistaneinsatz ist nur ein Tropfen im Meer.„
(Mounir Chouka alias „Abu Adam al-Almani„)

Terroralarm in Deutschland

Alarmismus und Aktivismus sind bei der Bekämpfung des internationalen islamistischen Terrorismus fehl am Platze. Zugleich grenzt die „Phantomisierung„ der Gefährdungen an Fahrlässigkeit, wie der Fall der Islamischen Dschihad-Union schlagartig vor Augen geführt hat.1 Daher musste der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière im November 2010 reagieren und öffentlich wahrnehmbare Sicherheitsmaßnahmen ankündigen, nachdem sich Hinweise auf Anschläge in Deutschland verdichtet hatten. Denn Sicherheitsexperten waren überzeugt: Die Gefahr eines Attentats sei zum damaligen Zeitpunkt viel höher als vor der Bundestagswahl oder der Fußball-Weltmeisterschaft gewesen: „Die Terror-Gefahr ist ernster als je zuvor. Da sind sich alle Sicherheitsbehörden in ihrer Einschätzung einig. Denn es gibt ganz konkrete Hinweise auf geplante Anschläge durch islamistische Extremisten in den nächsten Wochen„, erklärte der Präsident der Bundespolizei Matthias Seeger im Interview mit der Bild-Zeitung.2 Der deutsche Auslandsnachrichtendienst soll die vorliegenden Hinweise jedoch mit Skepsis zur Kenntnis genommen haben.

Dr. Michail Logvinov
Technische Universität
Chemnitz

Informationen über geplante Anschläge in Europa und in Deutschland kamen aus verschiedenen Quellen. Zum einen leiteten die USA Warnungen vor einem Terrorkommando weiter, das auf dem Weg nach Europa sei, um Angriffe im Mumbai-Stil in Frankreich, Großbritannien und Deutschland durchzuführen. Angeblich waren die vermuteten Terroristen bereits in Besitz von Reisedokumenten. Es handelte sich um eine mit der Al-Qaida assoziierte schiitisch-indische Gruppe namens „Saif„ („Schwert„). Anfang November berichtete die US-Bundespolizei FBI in einem Fernschreiben an das Bundeskriminalamt von zwei Männern, die Al-Qaida nach Deutschland entsandt haben soll.3 Das BKA ging Medienberichten zufolge dem Hinweis über eine aus vier Indern und Pakistanern bestehende Zelle nach, die nach Deutschland einreiste oder einreisen wollte.4 Das im Juli 2010 in Kabul verhaftete Mitglied der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU), der 36-jährige Ahmad Sidiqi aus Hamburg gilt dabei als eine der Quellen der durch das US-Militär gewonnenen Informationen mit Europa- und Deutschlandbezug.5 Seine Kenntnisse der Gegebenheiten im pakistanischen Nord-Waziristan soll der Deutsche afghanischer Abstammung unter Beweis gestellt haben, indem er dem CIA Informationen über Aufenthaltsorte der ausländischen IBU-Mitglieder zur Verfügung stellte. „On Ahmad Siddiqi’s tip-off, CIA [Central Intelligence Agency] drones targeted North Waziristan on September 8 in which a few Germans were killed„, erklärte ein Sicherheitsbeamter gegenüber Asia Times Online.6


Zum anderen berichtete der in Pakistan verhaftete deutschstämmige Islamist Rami Makanesi von einem längerfristigen Anschlagsplan des Scheichs Yunis al-Mauretani. Auch Sidiqi soll einige Wochen später die Sicherheitsbehörden über Mauretanis Pläne informiert haben.7 Makanesi zufolge bestand das Terrorkommando, das in Deutschland einen Anschlag verüben sollte, aus sechs Männern, von denen zwei bereits in Berlin untergetaucht seien und die restlichen vier – ein Deutscher, ein Türke, ein Nordafrikaner und ein weiterer Mann, dessen Identität ihm unbekannt sei – auf ihre Abreise warteten.8 Inzwischen fungiert der Aussteiger aus der IBU als einer der wichtigsten Kronzeugen der deutschen Ermittler: „Vor allem die Berichte über Scheich Younis al-Mauretani, laut Rami M. der „Außenminister„ von Al-Qaida, interessieren die Ermittler. Der Scheich habe ihm im Frühsommer 2010 erklärt, dass Al-Qaida seit dem 11. September 2001 dazugelernt habe. „Das, was wir im Kopf haben, da kommt nicht mal der Teufel drauf„, habe Younis gesagt. Er soll sich einen großen Plan für Europa ausgedacht haben, erzählt der Aussteiger M. Zu dem Szenario gehörten angeblich auch die Paketbomben aus dem Jemen, die Ende Oktober abgefangen wurden. Der Scheich habe Rami M. zurück nach Deutschland schicken wollen, wo er 20.000 Euro pro Halbjahr für al-Qaida sammeln sollte„, berichtet der ausgewiesene Terrorismus-Experte Yassin Musharbash.9 Auch die Hinweise von Makanesi haben zu zwei Drohnenangriffen in der Nähe vom pakistanischen Mir Ali geführt, bei denen europäische Dschihadisten ums Leben kamen. Das legt die Vermutung nahe, dass die amerikanischen Nachrichtendienste präventive Schläge auf pakistanischem Gebiet ausführten, um die (europäischen) Al-Qaida-Mitläufer zu eliminieren und somit die vermuteten Anschlagspläne zu vereiteln. Der pakistanische Botschafter in Washington, Hussain Haqqani, bestätigte den Zusammenhang zwischen den intensivierten Drohnenangriffen in Pakistan und dem Versuch, ein mögliches Attentat in Europa zu verhindern.10

Ein Informant habe zudem in mehreren Telefonaten mit dem BKA vor einem Angriff auf den Reichstag im Februar oder März 2011 gewarnt, was für den Innenminister unter anderem Anlass bot, die höchste Terrorgefahr auszurufen. Doch bei Nachfragen blieb der angebliche Al-Qaida-Insider unpräzise, stellte finanzielle Forderungen und verlangte Sicherheitsgarantien. Im Februar ging der Kontakt zu ihm verloren.11 Beim Anrufer handelte es sich um den Deutsch-Türken aus Wuppertal Emrah E., der bei einem Telefonat mit der Verwandtschaft am 5. Dezember 2010 unbedingt wissen wollte: „Was macht Deutschland? Haben Sie viel Angst?„12 Emrah E. sprach unter anderem von einer marokkanischen Zelle in Deutschland, die im Auftrag von Al-Qaida Anschläge verüben sollte. Von ihrer Existenz wurde angeblich der Qaida-Chef Bin Laden vom inzwischen in Pakistan verhafteten Scheich al-Mauretani informiert. Der Terror-Pate soll den Anführer der Düsseldorfer Zelle, Abdeladim El-K., in einem Schreiben namentlich erwähnt und finanzielle Unterstützung zugesichert haben.13
Obwohl es keine Zweifel daran gibt, dass die Bundesrepublik und deutsche Einrichtungen im Ausland Ziele des internationalen islamistischen Terrorismus sind und bleiben, konnte im November jedoch keine Rede von „vorliegenden stimmigen Informationen„ über konkrete Anschlagspläne 2010 sein, wie es Heinz Fromm formulierte. Denn das Bild, das sich aus den „sorgfältig abgearbeiteten und untersuchten„ Warnhinweisen und an die Öffentlichkeit kommunizierten Erkenntnissen ergab, war mehr als verschwommen und verwirrend. Im Unterschied zum IJU-Fall, in dem die nachrichtendienstlichen Vorerkenntnisse aus SIGINT („Signals Intelligence„) stammten (darunter mitgeschnittene Kommunikate, COMINT, zwischen Deutschland und Pakistan), waren die Nachrichtendienste diesmal primär auf HUMINT („Human Intelligence„) angewiesen. Dabei konnte die Glaubwürdigkeit der Informanten nicht von vornherein als sicher gelten. Die Aussagen über die Zeit (November/Februar-März), den Ort (Europa/Deutschland) und Akteure (bereits eingereist/warten auf Einschleusung) waren unstimmig. Experten weisen zudem darauf hin, dass niemand je zuvor auf die Salif-Gruppe aufmerksam wurde, was ja an sich noch kein Argument ist. Doch die Meldung des FBI an das BKA, die schiitische Gruppierung arbeite angeblich mit oder im Auftrag der schiitenfeindlichen Al-Qaida, erscheint Szenekennern zu Recht dubios.14 Die verhafteten Mitglieder der „Düsseldorfer Zelle„ um den Marokkaner Abdeladim El-K., die laut Medienberichten zum damaligen Zeitpunkt bereits im Laufe eines halben Jahres unter Beobachtung standen, passen ebenfalls nicht zum von Behörden kommunizierten Profil.
Brisant sind in diesem Zusammenhang jene der „Welt am Sonntag„ vorliegenden Dokumente, denen zufolge Makanesi einen Anschlagsplan gegen Deutschland bestritten hat: „Bei einer Vernehmung in der hessischen Justizvollzugsanstalt Weiterstadt sagte er, wenn behauptet wird, er habe von einem bevorstehenden Attentat gewusst, sei dies falsch. Laut dem Deutschen syrischer Abstammung wollte der Scheich lediglich mit Drohungen gegen Europa die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen nach oben treiben und damit die Wirtschaft schädigen.„15 Die Argumentation Makanesis ist nicht unplausibel und passt in das unter anderem von Abu Bakr Naji formulierte Konzept der wirtschaftlichen und politischen Kriegsführung gegen den Westen mit dem Ziel, den Feind militärisch wie wirtschaftlich „ausbluten zu lassen„.16 Demnach haben die Dschihadisten mit Anschlägen gegen die kritischen Infrastrukturen oder mit „politischen„ Mitteln das Kosten-Nutzen-Kalkül der Sicherheitsmaßnahmen auf den Kopf zu stellen (vgl. die in der Ausgabe „$ 4,200„ der AQAP-Zeitschrift „Ispire„ beschriebene „Operation Hemorrhage„17).


„Operation Blutsturz“:
Sicherheitskosten in die Höhe treiben

Es ist nicht auszuschließen, dass die deutschen Sicherheitsbehörden einer „ausgeklügelten Kriegstaktik„ bzw. gezielten Fehlinformationen aufgesessen sind. Zugleich galten Warnhinweise mit Blick auf vorliegende Propagandadrohungen und Ressourcen der Al-Qaida sowie mit dem Netzwerk assoziierte Gruppierungen als nicht unwahrscheinlich. Öffentlich wirksame Sicherheitsmaßnahmen waren angesichts der fehlenden „heißen Spur„ auch dahingehend notwendig, dass selbst die Überwachung der bekannten mutmaßlichen Täter sich als ein mühsamer und äußerst aufwendiger Prozess erwies. Im Herbst 2007 hatte das BKA die vier Mitglieder der Sauerland-Zelle durch insgesamt 300 Beamte beschatten lassen müssen. Zudem ist die abschreckende Wirkung der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen im urbanen Gelände bei einem vermutlichen Anschlagsplan im Mumbai-Stil ein wirksames Präventionsmittel. Nichtsdestotrotz erwecken die kommunizierten Hinweise auf mögliche Akteure, Motivationen und Strategien den Eindruck, die Politik und Sicherheitsbehörden seien nicht immer imstande, konkrete Gefahren vor dem Hintergrund abstrakter Gefährdungen verlässlich zu identifizieren, weshalb es notwendig ist, „die Akteure und Motivationen des Terrorismus […] klar zu benennen – und sich mit der Möglichkeit einer steigenden Radikalisierung muslimischer Staaten und Individuen auseinanderzusetzen„.18 Daraus ergibt sich die Frage nach aktuellen Gefahren des internationalen islamistischen Terrorismus für die deutsche Sicherheit innerhalb und außerhalb des Bundesgebiets.

Deutsche Institutionen und Bürger als Ziel

Deutschland ist ein wichtiger Akteur im internationalen Einsatz für den Frieden und die Stabilisierung prekärer Staaten.19 In Afghanistan ist die Bundesrepublik drittgrößter Truppensteller nach den USA und Großbritannien, und die Bundeswehr trägt Verantwortung für die Aufstandsbekämpfung in Nordafghanistan. Vor allem mit Blick auf Afghanistan/Pakistan ist festzustellen, dass mittlerweile alle begünstigenden Faktoren vorliegen, die terroristische Anschläge gegen deutsche Bürger im In- und Ausland fördern und zugleich aus der strategischen Sicht des terroristischen Kalküls sehr attraktiv erscheinen lassen.
Der Bundeswehreinsatz, der es militanten Akteuren ermöglicht, Deutschland propagandistisch als „Besatzungsland„ in Szene zu setzen, ist dabei eine der offensichtlichsten Variablen.


Yusuf O.: „Merkt euch: Eure Grenzen werden nicht am Hindukusch verteidigt. Erst durch euren Einsatz hier, gegen den Islam, werden die Angriffe auf Deutschland für uns Mudschaheddin verlockend„.

Seitens der islamistischen Terroristen war es konsequent, Propaganda gegen Deutschland aus dem Munde der deutschen Dschihadisten und Anschläge auf die Bundeswehr zu intensivieren. Denn „der offenkundige Wankelmut der deutschen Politik [erweckte] den Eindruck, dass terroristische Anschläge auf deutsche Ziele in Afghanistan einen Truppenabzug erzwingen könnten. So ermuntert Deutschland Al-Qaida, Attentate auf deutsche Ziele in Auftrag zu geben oder selbst zu planen„.20 Das BKA sprach Mitte April 2010 von einem deutlichen Anstieg der Ermittlungsverfahren mit islamistischem Hintergrund, wobei die Hälfte der von der Behörde bearbeiten 220 Verfahren Anschläge auf die Bundeswehr in Afghanistan beträfen.21 Auch direkte Erpressungsversuche wie vor und nach der Bundestagswahl 2009 waren Folgen der deutschen Sicherheitspolitik.
Ein weiteres Terrorismusbekämpfungsdefizit ist auf der Ebene der nachrichtendienstlichen und polizeilichen Überwachungsarbeit zu verorten. Es handelt sich dabei vornehmlich um die Beobachtung des islamistischen Umfeldes, Identifizierung der Radikalisierungsprozesse und Durchsetzung der Ausreiseverbote, die die deutschstämmigen Islamisten daran hindern sollen, in die „Dschihadgebiete„ auszuwandern, um sich das terroristische Handwerk anzueignen oder gegebenenfalls aktiv an Kämpfen zu beteiligen. So gelang es beispielsweise dem angeklagten und unter strengen Auflagen auf freien Fuß gesetzten Fatih K. sowie dem kampferprobten Thomas U. 2010, zusammen mit ihren Mitstreitern das Bundesgebiet unbemerkt zu verlassen.22 Unter solchen Voraussetzungen können sich immer mehr deutsche Dschihadisten den in Afghanistan/Pakistan angesiedelten Gruppen anschließen, um Deutschland bzw. die Bundeswehr propagandistisch und militärisch ins Visier zu nehmen.
Die deutschen Dschihadisten haben sich inzwischen allen relevanten Akteuren der Region – der Al-Qaida, den Taliban, der IBU, der IJU – angeschlossen. 2010 hieß es sogar, einige wenige Kämpfer mit Deutschlandbezug hätten sich unter dem Kommando von Mullah Omar als „Deutsche Taliban Mudschaheddin„ formiert: „Die Taliban erlaubten es, eine Untergruppe zu bilden. Wir waren zu Beginn sechs Brüder, gründeten die ‚Deutsche Taliban Mujahideen’ Jama’a und wählten Abu Ishaaq al-Muhajir zum Amir. Somit entstand die erste deutsche Jihad-Gruppe der Welt„23, schreibt der inzwischen getötete Eric Breininger in seinen Memoiren „Mein Weg Nach Jannah„. Zudem kooperier(t)en die genannten Gruppen trotz taktischer Divergenzen enger miteinander, als es in Berlin vermutet wird.


Die erste deutsche „Jama´a„ am Hindukusch

Da Deutschland unter zentralasiatischen militanten Islamisten, die in Afghanistan/Pakistan den Ruf der härtesten (Elite-)Kämpfer haben, nicht nur wegen der Präsenz in Kunduz, sondern auch wegen der Kooperation mit dem verhassten Diktator Islam Karimow als „Feind des Islam„ gilt, legten sie sich zugleich eine offensive Strategie zu. So war die IBU am Aufsehen erregenden Anschlag auf die Bundeswehr am Karfreitag 2010 beteiligt.24 Aktuelle Propagandaaufnahmen zeigen darüber hinaus Kämpfe der IBU gegen die Bundeswehr.25 Die Organisatoren des verheerenden Anschlages in Talokan am 28. Mai 2011, bei dem hochrangige deutsche und afghanische Militärs getötet und verwundet waren, sollen im Kontakt mit der IBU gestanden und Details über die Opfer an die Zentrale in Pakistan übermittelt haben.26


„Eure Regierung schreckt vor nichts zurück: Sie verbündet sich sogar mit dem Verbrecherstaat Usbekistan, um ihre Ziele zu verwirklichen.„

Mittlerweile ist deutlicher denn je, dass Deutschland die anvisierten Ziele der Aufstandsbekämpfung in Afghanistan erreichen muss, um nicht zuletzt seine Sicherheitsinteressen in der Region und die innere Sicherheit zu gewährleisten. Denn deutsche Dschihadisten stellen nicht nur eine Gefahr in Afghanistan oder Pakistan dar. Radikalisiert und paramilitärisch ausgebildet, kehren sie ins Land zurück, wobei sie oft mit Anschlägen beauftragt oder für solche sensibilisiert werden. Es scheint nicht abwegig, dass der am 31. Mai 2011 in Österreich verhaftete Berliner Islamist Yusuf O. alias „Ayyub al-Almani„ (siehe obige Bilder), der sich in drei Propagandastreifen der Deutschen Taliban Mudschaheddin durch konkrete Drohungen gegen Deutschland hervorgetan hat, mit einem Auftrag ins Bundesgebiet unterwegs war. Zugleich sind auch andere Gründe wie Resignation oder interner Zoff vorstellbar. Nichtsdestotrotz hat Peter Strucks Satz, Deutschlands Sicherheit werde auch am Hindukusch verteidigt, auch nach einer Dekade des ISAF-Einsatzes der Bundeswehr viel mit der Realität gemein.
Der Verfassungsschutz zählt etwa 1.000 Personen zum islamistisch-terroristischen Spektrum in Deutschland. Über 250 Personen „mit Bezügen nach Deutschland liegen Erkenntnisse vor„, dass sie nach Afghanistan und Pakistan zwecks terroristischer Ausbildung gereist sind. „Hiervon sind mehr als die Hälfte hierher zurückgekehrt„ und „ein beachtlicher Teil„ hält sich derzeit in der Bundesrepublik auf, berichtete der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm.27 BKA-Präsident Jörg Ziercke spricht demgegenüber von mehr als 400 Islamisten, die sich in Deutschland aufhielten, 131 Personen gelten dabei als „Gefährder„. Bei 70 Personen verfügen die Ermittler über Hinweise auf paramilitärische Ausbildung und 40 von ihnen bringen Kampferfahrungen aus Afghanistan/Pakistan mit.28 Der Berliner Verfassungsschutz schätzt das Personenpotential gewaltorientierter Islamisten gar auf 2.950 Personen bundesweit.29 Je nach Fähigkeiten einzelner Möchtegern-Terroristen kann die paramilitärische Ausbildung zu unangenehmen Entwicklungen führen, wie das BKA-Observationsteam sowie ein GSG-9-Beamter bei der Verhaftung der Sauerland-Zelle feststellen mussten.
Europäische und deutsche Dschihadisten sind für die afghanischen wie pakistanischen „Mudschaheddin„ vordergründig als Propagandawaffen, Geldbeschaffer und Verbindungspersonen in Europa von Bedeutung. Deutsche und türkische Islamisten, die sich bei den turksprachigen IBU und IJU oder in Al-Qaida-Camps ihr terroristisches Handwerk aneignen, kehren daher oft mit einem Auftrag in die Bundesrepublik zurück. So hat sich die in Pakistan ansässige IJU bereits als Auftraggeberin der Sauerlandbomber und womöglich der jüngsten Anschlagsplanungen im Mumbai-Stil hervorgetan.30 Während 80 Prozent aller Anschläge in Europa durch Gruppen ohne Kontakte zu Al-Qaida geplant werden31, bleibt mit Blick auf Deutschland festzustellen, dass alle jüngsten Anschlagspläne auf einen Auftrag aus Pakistan zurückzuführen sind. Galt im Fall der „bayerischen Taliban„ der IJU-Chef Dschalolov als Auftraggeber, steuerte der hochrangige Al-Qaida-Funktionär die Düsseldorfer Zelle um den Marokkaner Abdeladim el-K.32
Vor dem Hintergrund der mühsamen Aufstandsbekämpfung in Afghanistan und der Schwäche der deutschen Sicherheitsbehörden ist davon auszugehen, dass die Gefahr eines Anschlags in der Bundesrepublik nach wie vor hoch bleibt. Denn bis jetzt hat Deutschland viel Glück dank seiner verlässlichen Partner gehabt: Ohne Warnhinweise der US-Nachrichtendienste hätten die deutschen Behörden mit großer Wahrscheinlichkeit weder die Sauerland-Gruppe noch die Düsseldorfer Zelle früh genug identifizieren können. Im Fall der Kofferbomber von Köln, Youssef Mohammed El Hai Dib und Jihad Hamad, ist die Bundesrepublik lediglich aufgrund eines Konstruktionsfehlers knapp einem Anschlag entkommen. Zum Glück ist es im Bundesgebiet gar nicht so einfach, an Sprengstoff zu kommen, und die deutschen Möchtegern-Terroristen wenden gezwungenermaßen die in Pakistan vermittelten Methoden der Explosivstoffproduktion an, indem sie Wasserstoffperoxid aufkochen oder Wasserstoffperoxid und Zitronensäure mit dem aus Grillanzündern zu gewinnenden Hexamin mischen, um einen „Zünder für eine Bombe zu erhalten„.33 Dabei verlieren sie andere Möglichkeiten, erfolgreich zu sein, zunächst einmal aus dem Blick. Der Frankfurter Schütze Arid Uka scheint im Gegensatz zur Düsseldorfer Zelle dem von der Al-Qaida gelobten Beispiel des US-Militärpsychiaters Nidal Malik Hasan gefolgt zu haben, der im texanischen Fort Hood 13 Soldaten erschossen und mehr als 30 verletzt hat. Doch je länger die Terrorplaner aus der deutschen Szene sich mit den Anschlagsmöglichkeiten beschäftigen, desto wahrscheinlicher ist, dass sie ihre Strategien an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Dabei werden die deutschen Sicherheitsbehörden lernen müssen, mit schwer kalkulierbaren Risiken durch „Spontantäter„ bzw. Einzeltäter umzugehen. Nicht unwahrscheinlich bleiben nach wie vor „Guerilla-Aktionen„ sowie Geiselnahmen und Anschläge auf kritische Infrastrukturen im Sinne des Wirtschaftskrieges. Es ist überdies nicht auszuschließen, dass Terrorakte nach dem Vorbild eines Nizar Nawar angestrebt werden. In der Propagandaliteratur empfehlen die deutschen Dschihadisten zugleich weitere Anschlagsstrategien gegen den „Feindesstaat Deutschland„. In einem Schreiben aus der Feder des Bonner Islamisten Mounir Chouka aus dem Jahr 2011 finden beispielsweise „Beuteüberfälle„, wirtschaftsschädigende Aktionen und „das Töten von deutschen Bundesbürgern nach dem Pyramidensystem„ (vom Staatsoberhaupt über Politiker, Bundesbeamten und Bundeswehrsoldaten bis hin zu Bundesbürgern, die sich nicht öffentlich von den „Verbrechern der deutschen Regierung„ distanzieren) Erwähnung.34

Islamisten mit Deutschlandbezug im Dschihad

Glaubt man dem Hamburger Terroristen Makanesi, kommen jeden Monat so viele Möchtegern-Dschihadkämpfer nach Pakistan, dass es dort Probleme gibt, sie alle in Camps unterzubringen.35 Angesichts einer problematischen Datenlage können solche Aussagen angezweifelt werden. Doch die von Makanesi gemachten Angaben sind deckungsgleich mit Berichten eines weiteren Dschihadisten, des verurteilten pakistanischstämmigen US-Bürgers David Coleman Headley. So erklärte er in einer Replik auf eine Studie mit der These, die pakistanische Bevölkerung befürworte die Drohnenangriffe gegen Al-Qaida, die Stämme seien stolz darauf, fremde Kämpfer beherbergen zu können. Die Gastfreundschaft des Waziri- oder Mehsud-Stamms nehmen demzufolge zahlreiche Tschetschenen, Zentralasiaten und Europäer in Anspruch.36 Auch Mounir Chouka behauptet in einem im Januar 2011 veröffentlichten Propagandaschreiben37, immer mehr „deutsche Mudschaheddin„ kämen zum „Dschihad„ unter dem IBU-Banner. Medienberichten zufolge hat sich in Nordafghanistan inzwischen die Bezeichnung „Europäische Taliban„ etabliert.38 Erinnerlich war in einem Propagandavideo aus der Region von einem „deutschen Dorf„ die Rede.39


Der fleißige Propagandist: Mounir Chouka alias „Abu Adam„

Der Deutsch-Syrer Rami Makanesi berichtete demgegenüber, er habe nach seiner Ankunft in Waziristan gefragt, wo denn die anderen deutschen Mudschaheddin seien, die er in den Propagandavideos gesehen habe. Es gebe keine anderen Deutschen, so war die Antwort der Brüder Chouka (Florian Flade). Ob die Brüder Lügen und Personen ohne Deutschlandbezug als Deutsche verkaufen wollen, ist noch unklar. Bis jetzt gab es nur wenige Gründe ernsthaft am Interesse deutscher Dschihadisten am bewaffneten Kampf zu zweifeln.
Nach deutschen Propagandisten aus den IBU-Reihen interessieren sich immer mehr „Brüder„ für den „Dschihad„ im Chorassan, weshalb die IBU sich „für das neue islamische Jahr [2011] vorgenommen [hat], von nun an speziell in den Angelegenheiten aus Waziristan aus direkter Quelle zu berichten„. Die Bonner Brüder Chouka halten ihr Wort und wenden sich mit zahlreichen Beiträgen in Wort, Bild und Ton an die deutschen Islamisten, um die Wege zum „Dschihad„ und die „Tore zu Shahada„ offen zu halten. So rief „Abu Ibraheem„ Ende April 2011 in einem Propagandavideo40 die „deutschen Geschwister„, vor allem jene aus Bonn auf, sich am Kampf für Allahs Scharia in Afghanistan/Pakistan zu beteiligen, und beglückwünschte ihnen zu „Shahada„ eines „Mudschaheddin aus Deutschland„.


Yassin Chouka setzt die „Shahada„ von „Bruder Farooq„ in Szene

Der bislang kaum in Erscheinung getretene 21-jährige Dschihadist „Farooq al-Almani„ kam im Video ebenfalls zu Wort und rügte „deutsche Brüder„, die die Kraft hätten, „den Dschihad mit ihrem Körper, mit ihrer Seele und mit ihrem Vermögen zu verrichten„, und nichtsdestotrotz Allah kein Gehorsam leisten, indem sie „zu Hause sitzen bleiben„.41 Deshalb rief sie der „kompromisslose Bräutigam„ auf, den „Islam komplett zu praktizieren„.
In einem am 2. Juni 2011 auf der Webseite der IBU veröffentlichten Video lobte Yassin Chouka die „Shahada„ eines Abdullahs aus Essen mit dem Kampfnamen „Miqdad„. Wegen der schnellen Radikalisierungskarriere als „afghanischer Blitz„ genannt, soll Miqdad im November 2010 nach Waziristan gekommen, im Januar 2011 ein Trainingslager durchlaufen und Ende März in einem Gefecht gegen die NATO-Kräfte bei Kundus gestorben sein. In Essen nicht aufgefallen, habe der ethnische Afghane Abdullah H. am Hindukusch darum gebeten, ihn „unbedingt„ nach Kundus zu schicken. „Denn ich will unbedingt Deutsche töten„, gibt Chouka seine Worte wieder und setzt fort: „Vor kurzem noch lebte er in Deutschland und musste Verbrechen der Deutschen tatenlos ertragen und ansehen. Doch als Allah ihm den Weg ebnete und ihm die Ehre erwies, eine Waffe zu tragen, zögerte er nicht […]„. Wieder einmal attestierte der Bonner Islamist Deutschland eine „Führungsposition„ in Afghanistan und richtete seine Worte an die in Deutschland lebenden ethnischen Afghanen, die „dem Gefecht in ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben„. Dem Ziel, die Islamisten mit Deutschlandbezug für den Dschihad zu sensibilisieren, diente zugleich die Werbung für die „extrem lieben, freundlichen, tugendhaften und mit Selbstlosigkeit handelnden„ Taliban, bei denen Mounir Chouka bereits „seit über drei Jahren„ lebt. Auch „Miqdad„ erzählte in einer kurzen Ansprache an die „Geschwister weltweit, speziell die in Deutschland„ über seinen Auftrag, gegen die Deutschen und die NATO zu kämpfen, und riet ihnen, „sich den Mudschaheddin in Afghanistan und Pakistan anzuschließen„.42



„Der afghanische Blitz„ Abdullah H. begeistert seine „Geschwister„ für die „Bombenstimmung„ in Afghanistan

Der Weg, den die Islamisten einzuschlagen haben, um der Macht der Ungläubigen entkommen sowie „den Islam komplett praktizieren„ zu können, wird von „Abu Adam„ wie folgt vorgezeichnet: Als erstes gilt es, zu einem Ort auszuwandern („Hijrah„), „an dem die Muslime mit dem Gottesdienst des Jihades die Shari’a anstreben oder bereits ausgesprochen haben (z. B. Waziristan, Somalien, Jemen)„. An die Da’wa-Salafisten und andere Islamisten in Deutschland gerichtet, merkt der Autor des Schreibens an, dass es nur nach der Hijrah und dem Treueeid auf einen Amir erlaubt sei, in Darul-Kufr („Gebiet des Unglaubens„) zu leben. Auf einen Treueeid auf einen Amir folgt dann der Einsatz in der jeweiligen Gemeinschaft. Während der Vorbereitung auf die Auswanderung greife bereits die Pflicht, den Beitrag zum Dschihad zu leisten sowie sich körperlich und kognitiv fit zu halten.43

Fazit

Ein Jahrzehnt nach dem Beginn des Krieges gegen den Terrorismus ist der „deutsche Dschihad„ auf einer neuen Ebene angelangt. Die salafistische Szene in Deutschland ist deutlich angewachsen und die in AfPak angesiedelten terroristischen Vereinigungen bieten trotz internationaler Terrorismusbekämpfungsmaßnahmen Lehrangebote in Dschihadkunde an. Turksprachige Gruppen und Al-Qaida ziehen deutschstämmige Türken und Konvertiten an, wobei auch deutsche Islamisten zum „Auswandern„ aufrufen.
Zahlreiche Reisebewegungen und Festnahmen deutscher Dschihadisten legen Zeugnis davon ab, dass die propagandistischen Dschihadsamen auf fruchtbaren Boden in Deutschland fallen. Auch im Jahr 2011 gelang es den Ermittlern, einige Personen mit Deutschlandbezug, die in AfPak paramilitärisch aktiv waren, zu verhaften. In AfPak gilt Deutschland inzwischen als Feind des Islam und die Dschihadisten mit Deutschlandbezug buhlen regelrecht um Nachfolger aus der Bundesrepublik, wobei sie nicht selten auf offene Ohren stoßen. Das strategische Kalkül setzt dabei voraus, dass ein Teil dieser Personen nach einer paramilitärischen Ausbildung in ihre Heimat zurückkehrt, um als Attentäter oder Kontaktmänner zu fungieren bzw. Geld für den Dschihad zu sammeln. So schließt sich der Kreis, und der Dschihad gegen, aus und in Deutschland erlangt eine neue, sehr gefährliche Qualität. „Deutsche zu töten„ gilt inzwischen als legitimes Ziel der radikalisierten Islamisten mit Deutschlandbezug.

(Stand: 15. September 2011)

Abschließend ein unkommentierter Blick auf die deutsche nicht militante Szene. Die zwei Grafiken wurden von der kürzlich online gegangenen Salafismus-Seite www.millatu-ibrahim.com (die Religion von Abraham, vgl. das gleichnamige Werk von Abu Muhammad al-Maqdisi) kopiert.


Quelle: millatu-ibrahim.com
 

Quelle: millatu-ibrahim.com

Anmerkungen

Michail Logvinov, Islamische Dschihad-Union – ein greifbares Phantom, in: Die Kriminalpolizei. Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei, Nr. 1/2010, S. 4-11.
„Die Terror-Gefahr ist ernster als je zuvor!„ Präsident der Bundespolizei Matthias Seeger im Interview, unter: www.bild.de/politik/2010/politik/die-terror-anschlag-gefahr-ist-ernster-als-zuvor-14703872.bild.html (19. November 2010).
Yassin Musharbach, Psychokrieg gegen Deutschland, unter: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,729664,00.html (17. November 2010).
Matthias Gebauer, BKA hat konkrete Hinweise auf Anschlagspläne, unter: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,729697,00.html (17. November 2010).
Bill Roggio/Lisa Lundquist, European terror plot begins to unravel, unter: www.longwarjournal.org/archives/2010/09/european_terror_plot.php (29. September 2010).
Syed Saleem Shahzad, Afghan war moves deeper into Pakistan, www.atimes.com/atimes/South_Asia/LJ07Df02.html (7. Oktober 2010).
Holger Stark, Der wichtigste Gefangene, unter: www.spiegel.de/spiegel/print/d-74090638.html (4. Oktober 2010).
Bundespolizei-Chef warnt vor extremer Terror-Gefahr, unter: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,730240,00.html (20. November 2010).
Yassin Musharbach (FN 3).
Syed Saleem Shahzad (FN 6).
Ermittler verlieren Kontakt zu Terror-Informanten, unter: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746563,00.html (19. Februar 2011).
Florian Flade: Deutscher Dschihadist Emrah E.: Der Terror-Insider aus Wuppertal, unter: www.welt.de/politik/deutschland/article13459696/Emrah-E-der-Terror-Insider-aus-Wuppertal.html (30. Juni 2011).
Florian Flade: From Osama with Love – Bin Laden´s Letter to Germany, unter:
ojihad.wordpress.com/2011/08/26/from-osama-with-love-bin-laden
%C2%B4s-letter-to-germany/ (26. August 2011).
Yassin Musharbash, Was Terrorwarnungen wirklich wert sind, unter: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,730463,00.html (22. November 2010).
Dirk Banse/Ulrike Müller/Michael Lutz, SPD-Politiker Oppermann fordert Terrorwarnstufen, unter: www.welt.de/politik/deutschland/article12471098/SPD-Politiker-Oppermann-fordert-Terrorwarnstufen.html (7. Februar 2011).
Naji legitimiert seine Strategie durch die Scharia: „The success of targeting the economy of the enemy politically and militarily is historically well-established, especially when the faction that does so puts religion or any other consideration before economics and material interests or it has lost the bulk of its material interests and has nothing left to lose. This (strategy) is (drawn) from Sharia sanctioned policy in our wars and has foundations in sharia, prophetic politics„. Abu Bakr Naji, Management of Savagery. The Most Critical Stage Through Which the Umma Will Pass, Harvard 2005, S. 213.
Im Sonderheft „$ 4,200„ brüsten sich die Organisatoren des vereitelten UPS-Paketanschlages („Operation Hemorrhage„) ganz im Sinne der wirtschaftlichen Kriegsführung damit, dass die Anschlagskosten sich „lediglich„ auf 4200 US-Dollar beliefen, während der „Feind„ nun gezwungen sei, Milliarden von Dollar für die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen auszugeben: „Two Nokia mobiles, $150 each, two HP printers, $300 each, plus shipping, transportation and other miscellaneous expenses add up to a total bill of $4,200. A $4,200 operation will cost our enemy billions of dollars. […] this supposedly ‘failed plot’, as some of our enemies would like to call, will without a doubt cost America and other Western countries billions of dollars in new security measures„, heißt es in der Online-Zeitschrift. Denn es gebe aus Sicht der Dschihadisten keine andere Option: „You either spend billions of dollars to inspect each and every package in the world or you do nothing and we keep trying again„. Bekanntlich konnte der deutsche Zoll den Sprengsatz aus Jemen am Flughafen Köln/Bonn nicht sicherstellen und das Paket mit einem zur Bombe präparierten Drucker wurde kontrollfrei umgeschlagen. Ein Datenübermittlungsfehler sei dafür verantwortlich gewesen, dass die Zollbeamten das Paket einer physischen Kontrolle nicht unterziehen konnten. Die Bombe war jedoch so geschickt konstruiert, dass selbst die Röntgenaufnahmen auf den ersten Blick kaum Verdachtsmomente lieferten.
Joachim Krause, Wir werden ihn nicht los! Die Bedrohung durch den radikalen Islamismus kann noch wachsen, unter: www.internationalepolitik.de/2011/01/05/wir-werden-ihn-nicht-los/ (5. Januar 2011).
Josef Braml/Thomas Risse/Eberhard Sandschneider (Hrsg.), Einsatz für den Frieden. Sicherheit und Entwicklung in Räumen begrenzter Staatlichkeit. Jahrbuch internationale Politik, Band 28, München 2010.
Guido Steinberg, Im Visier von Al-Qaida. Deutschland braucht eine Anti-Terror-Strategie. Ein Standpunkt, Berlin 2009, S. 74.
BKA, Verfahren gegen Islamisten auf Höchststand, unter: www.focus.de/politik/deutschland/terrorismus-bka-verfahren-gegen-islamisten-auf-hoechststand_aid_502129.html (26. April 2010).
Guido Steinberg, Die riskante Schwäche deutscher Sicherheitsbehörden, unter: www.welt.de/politik/deutschland/article11090229/Die-riskante-Schwaeche-deutscher-Sicherheitsbehoerden.html (21.11.2010); Günther Lachmann/Florian Flade, Gefährliche Mischung, unter: www.welt.de/print/die_welt/politik/article11048900/Gefaehrliche-Mischung.html (19. 11.2010).
Rechtschreibung im Original.
Steinberg/Wörmer (FN 21), S. 5.
Vgl. unter: furqon.com/Video%20filmlar-1.html (9. Januar 2011).
Isaf Joint Command: Afghan-led force captures facilitator involved in Takhar attack, unter: www.dvidshub.net/news/71404/afghan-led-force-captures-facilitator-involved-takhar-attack (2. Juni 2011).
Vgl. Deutschland bleibt Ziel des islamistischen Terrorismus, unter: www.tagesspiegel.de/politik/deutschland-bleibt-ziel-des-islamistischen-terrorismus/3856906.html (17. Februar 2011).
Vgl. BKA schätzt Zahl der Islamisten in Deutschland auf über 400, unter: www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,715770,00.html (5. September 2010).
Vgl. Bundesministerium des Innern (Hrsg.), Verfassungsschutzbericht 2009, Berlin 2010, S. 3.
Vgl. Bill Roggio, Haqqani Network/IMU facilitator targeted in Afghanistan east, unter: www.longwarjournal.org/archives/2011/04/haqqani_networkimu_f.php (13. April 2011).
Vgl. European Police Office (Hrsg.), The EU Terrorism Situation and Trend Report, Den Haag 2011.
Vgl. Top-Terrorist steuerte Düsseldorfer Zelle, unter: www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,760934,00.html (6. Mai 2011).
Festnahme dreier mutmaßlichen Mitglieder der Al-Qaida, unter: www.generalbundesanwalt.de/txt/showpress.php (30. April 2011).
Es handelt sich um ein Papier mit dem Titel „Der Fall Schokocafe„, unter: islambruederschaft.kalimattauhidmedia.net/Ebooks%26Magazine/Der.Fall.Schokocafe.German.2011.Jundullah.pdf (18. April 2011).
Marcel Rosenbach/Holger Stark, German Jihad: Homegrown Terror Takes on New Dimensions, unter: www.spiegel.de/international/germany/0,1518,761391,00.html (9. Mai 2011).
Vgl. Bill Roggio, US jihadi: North Waziristan ‘bustling’ with ‘Foreign Mujahideen’, unter: www.longwarjournal.org/threat-matrix/archives/2009/10/us_jihadi_north_waziristan_bus_1.php (27. Oktober 2009).
Das Schreiben heißt „Neujahr in Waziristan„.
Vgl. Business is still booming at Afghan and Pakistani terror camps, unter: www.longwarjournal.org/threat-matrix/archives/2011/05/business_is_still_booming_at_a.php (10. Mai 2011).
Vgl. Pakistan discovers „village„ of white German al-Qaeda insurgents, unter: www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/pakistan/6226935/Pakistan-discovers-village-of-white-German-al-Qaeda-insurgents.html (25. September 2009).
„Der kompromisslose Bräutigam„, unter: www.furqon.com/Video/real/DerkompromissloseBrautigam.wmv (20. April 2011).
Ebd.
„Шаҳид Миқдод Олмони„ видеофилми [„Shahid Miqdod der Deutsche„], unter: furqon.com (2. Juni 2011).„Der Fall Schokocafe„ (FN 33).