REZENSION
Von Münch/Kunig, Grundgesetz, Kommentar in zwei Bänden. 7. Auflage 2021
Verfassungsrechtliche Fragen sind für jeden Juristen, Verwaltungs- und Polizeibeamten von grundlegender Bedeutung, gleich an welcher Stelle und in welcher Funktion er tätig ist.
Der vorliegende Kommentar, begründet durch Prof. Dr. Ingo von Münch und Prof. Dr. Philip Kunig in den Jahren 1974 bis 1978, der nunmehr erstmals unter der Verantwortung der Hamburger Universitätsprofessoren Dr. Jörn Axel Kämmerer und Dr. Markus Kotzur steht, will bewusst eine Lücke zwischen vielbändigen Groß- und handlichen Kleinkommentaren schließen. Mit dem traditionell pluralistisch-liberal ausgerichteten Werk sollen Orientierung gegeben, auch aktuelle Probleme wie z.B. die Auswirkungen der Corona-Pandemie aufgegriffen sowie Zugang zu konkretisierenden Gesetzeslagen, Rechtsprechung und Literatur eröffnet werden. Dabei wird als ausdrückliches Ziel der Herausgeber die Balance zwischen wissenschaftlichem Anspruch und Benutzerfreundlichkeit genannt.
Der seit der 6. Auflage nicht mehr drei- sondern zweibändige Kommentar bietet eine wissenschaftlich-vertiefte Darstellung, ohne damit zugleich den Blick auf die wesentlichen Fragen des Verfassungsrechts zu verlieren. Dafür stehen die namhaften Bearbeiter, die eine objektive Kommentierung auf hohem Niveau gewährleisten.
Den Kommentierungen der Grundgesetzartikel sind historische Verfassungstexte wie die Paulskirchenverfassung und die Weimarer Reichsverfassung vorangestellt. Es folgen Inhaltsverzeichnisse, die eine schnelle und zielgerichtete Recherche ermöglichen. Die Kommentierungen, die sich durchgehend an der vom Verfassungstext vorgegebenen Gliederung orientieren, enden mit Literaturblöcken, die allerdings nicht durchgehend aktuell sind und damit nicht vollständig überzeugen können.
In dem Kommentar wird die allgemeine Bedeutung der einzelnen Grundgesetzartikel in Gestalt der Genese, der systematischen Zusammenhänge und der überstaatlichen Bezüge dargestellt und damit u.a. die zunehmende Beeinflussung der Verfassung durch die Europäisierung und Internationalisierung des Rechts berücksichtigt. Sodann erfolgt jeweils in prägnanter und wissenschaftlich fundierter Form eine kritische Auseinandersetzung mit relevanten Fragen, der dazu ergangenen höchstrichterlichen Rechtsprechung sowie der einschlägigen Fachliteratur. Umfangreiche Anmerkungen ermöglichen eine vertiefende Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik.
Als Zielgruppe sind Hochschullehrer, Rechtsanwälte, Richter, Verwaltungsjuristen und Studierende ausgewiesen worden. Aufgrund seiner Informationsfülle ist das Werk daher gerade auch für die Bildungseinrichtungen der Polizei von Bedeutung und sollte im Bestand der dortigen Bibliotheken nicht fehlen.
Hartmut Brenneisen, Preetz/Worms
Herausgeber: Jörn Axel Kämmerer, Markus Kotzur
Titel: Grundgesetz, Kommentar, Gesamtwerk in 2 Bänden
Auflage: 7. Auflage 2021
Format: 4868 Seiten, 22,8 x 14,5 cm, Hardcover
Preis: 359,00 Euro
ISBN:978-3-406-73590-5
Verlag: Verlag C. H. Beck oHG
Service
Aktivitäten
Aktuelle Ausgabe
Mit ihrem aktuellen und vielfältigen Themenspektrum, einer Mischung aus Theorie und Praxis und einem Team von renommierten Autorinnen und Autoren hat „Die Kriminalpolizei“ sich in den vergangenen Jahren einen ausgezeichneten Ruf erworben.
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Meist gelesene Artikel
RSS Feed PolizeiDeinPartner.de
PolizeideinPartner.de - Newsfeed
-
Mehr Informationssicherheit für Feuerwehren
BSI und Feuerwehrverband starten gemeinsame Initiative
-
Statistik: Zahl der Verkehrstoten ist 2023 gestiegen
TÜV und DVR fordern Konsequenzen
-
Wege zu mehr Toleranz und gewaltfreier Konfliktlösung aufzeigen
Für ein gesundes Klassenklima und einen guten Zusammenhalt in der Schule sind viele Faktoren...
-
Das Geschäft mit kostenlosen Domains
Ein Wirtschaftskrimi hat sein vorläufiges Ende gefunden. Das Geschäftsmodell mit kostenlosen...
-
Entzug von Grundrechten – geht das überhaupt?
Die Bekämpfung des Rechtsextremismus dominiert seit Wochen die Medien. Besonders die AfD und eines...
-
Neue Technologien verbessern den Notruf 112
KI-Technologie ermöglicht Spracherkennung
-
Smartphones am Steuer
GdP fordert Einsatz von Handy-Blitzern