Gewerkschaftspolitische Nachrichten

MEGAVO und AMBOSafe

GdP begleitet verschiedene aktuelle Studienvorhaben im Bereich Polizei und Öffentlicher Dienst


Von Jeldrik Grups, Bundesvorstand der Gewerkschaft der Polizei


Der Bundesvorstand der GdP begleitet derzeit verschiedene Forschungsvorhaben, die sich mit Aspekten der Arbeit im Öffentlichen Dienst und bei der Polizei befassen. Sie eint das Ziel, durch Generierung systematischer wissenschaftlicher Erkenntnisse mittelfristig dazu beizutragen, das Arbeiten bei der Polizei bzw. im Öffentlichen Dienst in der Zukunft noch besser und sicherer zu machen. Um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auch für die Zukunft zu verbessern, kann ein systematischer wissenschaftlicher Blick nur von Nutzen sein.


Die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) untersucht mit dem MEGAVO-Forschungsprojekt, das auch unter dem Titel „Polizeistudie“ firmiert (polizeistudie.de), drei Themenkomplexe: die Motivation hinter der Berufswahl, den Berufsalltag und Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten. Drei Jahre lang sollen unter Verwendung eines sogenannten „Mixed Methods“-Ansatzes, der quantitative und qualitative Forschungsmethoden kombiniert, verschiedene Informationen und Daten zu den drei Themenkomplexen gesammelt und ausgewertet werden. Mit der Studie soll herausgearbeitet werden, aus welchen Gründen sich Menschen für das Arbeiten bei der Polizei entscheiden und wie bzw. ob sich die Motivation für den Beruf möglicherweise im Laufe des Berufslebens verändert. Hierfür sollen laut Projektplan u.a. alle Polizeibeschäftigten in Deutschland die Möglichkeit bekommen, sich durch Beantwortung eines von der DHPol entwickelten Fragebogens an der Studie zu beteiligen. Auf Bitten des Bundesinnenministers Seehofer vertritt der stellvertretende Bundesvorsitzende Jörg Radek die GdP als Mitglied eines sechsköpfigen Beirats, der die Forschenden der DHPol wissenschaftlich sowie mit einem Einblick in die Polizeipraxis beraten soll.

 

 



Beim Projekt AMBOSafe, das Bayerisches Rotes Kreuz, die Kriminologische Zentralstelle sowie die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung durchführen (ambosafe.de) und das die GdP als „Assoziierter Partner“ unterstützt, steht jeweils die traurige Beobachtung im Hintergrund, dass Angriffe und Gewalt gegen Beschäftigte zuletzt dramatisch zugenommen haben – bei der Polizei und zunehmend auch in anderen Teilbereichen des Öffentlichen Dienstes. Umso wichtiger ist es, den vorhandenen Wissensstand über körperliche und verbale Angriffe auf Mitarbeiter:innen von Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wissenschaftlich genau zu erfassen, zu systematisieren und auszuweiten. Was im Rahmen der Studie erarbeitet werden soll, ist somit eine Faktenbasis für die Entwicklung nachhaltiger und differenzierter Strategien zum Umgang mit Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Insofern soll die genannte Studie auch zur Entwicklung praktischer präventiver Ansätze in Aus- und Fortbildung, bei der kooperativen Einsatzplanung und -durchführung und darüber hinaus beitragen. Außerdem werden die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Untersuchung über Hintergründe und Mechanismen von Gewalt gegen Beschäftigte sicherlich auch im politischen Raum rezipiert und zur Vorbereitung künftiger Strategien zur Bekämpfung dieses Phänomens herangezogen werden. Dass die GdP AMBOSafe nicht nur aktiv begleitet, sondern auch als Assoziierter Partner wohlwollend unterstützt, ist vor dem Hintergrund der vielfältigen Aktivitäten der GdP in den letzten Jahren und Jahrzehnten zum Thema „Gewalt gegen Beschäftigte“ nur folgerichtig.

 



Bildrechte: MEGAVO, AMBOSafe.