Wertschätzungskampagne der GdP: „#100für100 – 100% Einsatz verdienen 100% Einsatz“

Bundesvorstand der Gewerkschaft der Polizei



Die Gewerkschaft der Polizei hat Ende April 2021 mit einer Aktion vor dem Berliner Reichstagsgebäude ihre bundesweite politische Wertschätzungskampagne gestartet. Unter dem Motto „100% Einsatz verdienen 100% Einsatz“ wendet sich die mitgliederstärkste Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten hierzulande an die Politik sowie an die Menschen, die mit einer überwältigenden Mehrheit von über 80 Prozent ihrer Polizei vertrauen und sicher leben wollen. Die GdP will damit auf die schwierige Situation der Polizei, die sich seit Beginn der Corona-Pandemie noch zugespitzt hat, aufmerksam machen und legt gleichzeitig einen Forderungskatalog zum Kampagnenauftakt vor. Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende und Kampagnen-Chef Dietmar Schilff betont anlässlich der Bundespressekonferenz: „Wir finden, wer täglich hundertprozentigen Einsatz im Dienste der Gesellschaft und für die Sicherheit der Menschen in diesem Land leistet, für den muss auch die Politik alles geben. Wir fordern bessere Bedingungen und mehr Wertschätzung für die Arbeit der Polizeibeschäftigten hierzulande. Das ist in der jetzigen Zeit wichtiger denn je. […] Wir sind in diesen dramatischen Pandemiezeiten solidarisch mit Familien, Kindern, einsamen Menschen und stehen auch solidarisch an der Seite der Kolleginnen und Kollegen vieler anderer Berufsgruppen, die seit mehr als einem Jahr täglich in den Krankenhäusern, Pflegeheimen, bei Rettungsdiensten und Feuerwehren aufopferungsvoll um Menschenleben kämpfen sowie in vielen weiteren Bereichen das ‚normale‘ Leben aufrecht erhalten. Sie alle haben mehr als Beifall, warme Worte und eine wortreiche Anerkennung verdient“.


Die klare Ansage der GdP: Der Wert der Arbeit für die innere Sicherheit hierzulande sollte von der Politik überall besser wertgeschätzt werden. „Warum zum Beispiel ist es bei der Polizei schon seit der Föderalismusreform 2006 zu diesem krassen Missverhältnis bei der Bezahlung unserer Kolleginnen und Kollegen zwischen den Ländern untereinander wie auch gegenüber dem Bund gekommen? Seitdem gibt es Polizeibeschäftigte erster und zweiter Klasse. Das ist inakzeptabel!“


Schilff: „Leider müssen wir feststellen, dass zwischen den Ansprachen und dem Reden etlicher politisch Verantwortlicher, der uns vermittelten Unterstützung unserer berechtigten Forderungen sowie der notwendigen konsequenten finanziellen Umsetzung wichtiger Verbesserungen – in Infrastruktur, Technik, Liegenschaften, Ausstattung, Ausrüstung und natürlich in die Menschen, die unsere Freiheit und Demokratie mit ihrem Einsatz, teils mit Einsatz der körperlichen Unversehrtheit, verteidigen –, eine große Lücke klafft.“ Die Polizei stehe mehr denn je im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Das sei bei einer demokratischen Polizei mit den Eingriffsbefugnissen, die sie in unserem Rechtsstaat habe, zwar nicht ungewöhnlich, so Schilff. „Dass jedoch jede Handlung von Polizeibeschäftigten oder gar ganze Polizeieinsätze umgehend bewertet werden, sich Personen häufig zu Maßnahmen sowie zu Bild- bzw. Filmausschnitten zeitnah äußern, denen sowohl Wissen über polizeiliches Arbeiten fehlt als auch die Geduld, das Aufklären von Sachverhalten abwarten zu können, ist für die polizeiliche Arbeit nicht hilfreich.“

 

Die GdP hat gefragt …


Eine große Mehrheit der Befragten (83 Prozent) einer von der GdP in Auftrag gegebenen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Civey von Mitte April ist der Auffassung, dass der Polizei seit Jahren weniger Wertschätzung entgegengebracht wird. Angesichts der hohen Vertrauenswerte der Polizei in der Bevölkerung erscheint der Eindruck, die Polizei erhalte weniger Wertschätzung, nur zwangsläufig.


Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr nahmen die Attacken gegen Polizistinnen und Polizisten am Rande von Demonstrationen und Kundgebungen alarmierend zu. Die Einsatzkräfte erleben täglich Situationen, in denen ihnen unvermittelt Brutalität entgegenschlägt. Das Bundeskriminalamt erfasste allein im vergangenen Jahr fast 82.500 Opfer vollendeter Straftaten gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte (PVB), ein Anstieg um 5,7 Prozent gegenüber 2019. Das sind täglich durchschnittlich rund 225 Polizistinnen und Polizisten. Allein beim Straftatbestand vollendete und versuchte gefährliche und schwere Körperverletzung gegen PVB ist mit 2.750 Opfern eine Zunahme von 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Inwieweit angesichts dieser aus GdP-Sicht erschütternden Zahlen kann man sicherlich nicht von einem durchweg sichereren Arbeitsplatz sprechen.


Wir wollen, dass der Polizeiberuf für alle Beschäftigtengruppen – im Tarif, in der Verwaltung und im Vollzug – attraktiv bleibt und auch für jahrzehntelang bei der Polizei arbeitende Kolleginnen und Kollegen attraktiver wird! Wir wollen, dass die Menschen der Polizei weiterhin so hohes Vertrauen entgegenbringen! Und wir wollen, dass die Polizei der Bevölkerung auch weiterhin größtmögliche Sicherheit gewährleisten kann.


Deshalb fordern wir als GdP als Teil des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) „GUTE ARBEIT“ mehr Wertschätzung für die Arbeit aller abhängig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.


Für die Polizeibeschäftigten fordert ihre GdP: 100 Prozent Einsatz der Politik für 100 Prozent Einsatz der Polizei!


Mehr Details zur Kampagne unter www.100fuer100.de


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