Aktuelles aus dem Netz

Von Christian Zwick, Kriminalhauptkommissar, Polizeipräsidium Rheinpfalz

Predictive Policing in Hessen

Ab Herbst soll in Hessen landesweit die Progonose-Software „KLB-operativ“ zum Einsatz kommen. […] Das Programm analysiert Daten über Einbrüche der letzten Tage wie Ort, Zeit und Vorgehen und erzeugt Profile sowie Informationen über Risikogebiete, mögliche Serienzusammenhänge und Reisewege von Tätern, die auf einer Karte dargestellt werden. Aufgrund einer durch Spezialisten computergestützt erstellten Lage sollen Streifen und Bereitschaftspolizei effektiver eingesetzt werden können. Der landesweite Einsatz ist zunächst nur für die dunkle Jahreszeit vorgesehen. > Mehr, Meldung vom 31.7.2017.

Drohnen-Gesetze: Das müssen Drohnen-Piloten jetzt wissen!

Für die immer beliebteren zivilen Drohnen am Himmel über Deutschland gelten vom 1.10.2017 an zusätzliche Anforderungen: Größere Fluggeräte ab zwei Kilogramm dürfen nur noch mit einer Art Führerschein (den sogenannten Kenntnisnachweis) gesteuert werden. […] In und über sensiblen Zonen sind Drohnenflüge verboten, zum Beispiel an Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften, über Krankenhäusern, Menschenansammlungen, Einrichtungen wie Gefängnissen und Industrieanlagen. > Mehr; Meldung vom 1.10.2017.

Tor-Mitgründer Dingledine: Das Darknet spielt keine Rolle 

Von den gut zwei Millionen Menschen, die Tor weltweit täglich nutzen, griffen lediglich zwischen einem und drei Prozent auf Tor Onion Services (bislang bekannt unter Tor Hidden Services oder Onion-Webseiten) zu. Der Rest nutze Tor, um anonym und unbehelligt durch Zensoren, andere staatliche Stellen oder die Werbeindustrie auf ganz normale Webseiten zuzugreifen. Der am stärksten frequentierte Onion Service sei die Tor-Version von Facebook mit über einer Million Nutzern.[…] Zu den von Dingeldine widerlegten Gerüchten gehöre auch, dass man Tor nicht vertrauen könne, weil es von der US-Marine (Navy) programmiert wurde. Darauf erwiderte Dingeldine nur knapp: „Ich habe es programmiert. Punkt.“ > Mehr, Meldung vom 30.7.2017.

Dashcam-Einsatz: Gericht verhängt Geldbuße gegen Autofahrerin

Das AG München hat gegen eine Autofahrerin eine Geldbuße verhängt, weil sie mit Dashcams das Geschehen vor und hinter ihrem Fahrzeug gefilmt hat. Die 52-jährige Geschäftsführerin aus München muss „wegen vorsätzlicher unbefugter Erhebung und Verarbeitung und Bereithaltung von personenbezogenen Daten, die nicht allgemein zugänglich sind“ eine Geldbuße von 150 Euro zahlen. > Mehr, Meldung vom 4.10.2017.

Blockchain-Analysewerkzeuge werden bei Behörden zum Standard

Start-ups wie Chainalysis oder BlockSeer werten Bitcoin-Transaktionen aus, um Kriminellen auf die Schliche zu kommen. […] Dann lässt sich darstellen, wie sie ihre Gelder hin und her verschieben. […] Die Behörden sind auch daran interessiert, wie Gelder in der Blockchain fließen, um zu bestimmen, ob Händler, die Bitcoin akzeptieren, ihre Einnahmen angeben und Steuern dafür abführen. > Mehr, Meldung vom 25.9.2017.

Cyberkriminalität: Jeder zweite Internetnutzer wird zum Opfer


Am häufigsten kommen Angriffe mit Schadprogrammen, Identitätsdiebstahl und Betrug vor, aber nur jeder sechste Betroffene erstattet tatsächlich auch Anzeige, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt. […] Wer sich an Polizei oder Staatsanwaltschaft wendet, macht zunächst positive Erfahrungen. Jeder Zweite gibt an, die Beamten hätten sehr kompetent gewirkt, was den Umgang mit Cybercrime angeht. Fast jeder Vierte sagt aber, dass die Beamten nicht den Eindruck gemacht hätten, die Vorgänge verstanden zu haben. Und ebenfalls jeder Vierte berichtet, die Beamten hätten versucht, ihn vom Erstatten der Anzeige abzuhalten. Auch die Erfolgsaussichten der Anzeige scheinen durchwachsen. > Mehr, Meldung vom 10.10.2017.