Tätertherapie

Im Rahmen einer Tätertherapie werden Sexualstraftäter behandelt, die in der Vergangenheit sexuelle Gewalt gegen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene ausgeübt haben. Die Therapie findet in der Regel auf Weisung eines Gerichtes statt.

Ablauf

Täter können sowohl Männer als auch Frauen oder aber Jugendliche sein. Die Tätertherapie ist ein spezielles Gebiet im Bereich der Psychotherapie. Ziel der Therapie ist es, dass die Täter ein Problembewusstsein und Einsicht entwickeln und für sich selbst wirksame Wege finden, weitere sexuelle Übergriffe zu vermeiden. Eine Tätertherapie wird somit auch zum Opferschutz. Die Therapie dauert in der Regel mehrere Jahre und findet sowohl in Einzelgesprächen als auch in Gruppensitzungen statt.

Besondere Voraussetzungen

Personen, die in der Vergangenheit Sexualdelikte begangen haben, sehen sich meist selbst nicht als Täter. Sie leugnen ihre Schuld und machen entweder andere oder ihre persönlichen Umstände für das Geschehene verantwortlich. Ausreden und Rechtfertigungen sind während der Therapie die Regel. Der Weg zur Einsicht und zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln ist meist lang. Ziel ist es, ein Umdenken bei den Tätern zu erreichen sowie Empathie für die Opfer hervorzurufen.

Kein Täter werden

Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ der Berliner Charité bietet an insgesamt elf Standorten in Deutschland anonyme und kostenlose Hilfe für Personen, die sich sexuell von Kindern angezogen fühlen und sich therapieren lassen möchten. Im Rahmen der Therapie erhalten die betroffenen Personen Unterstützung, um sexuelle Übergriffe zu verhindern. Ebenfalls im Fokus steht die Vermeidung eines indirekten Missbrauchs durch den Konsum oder die Herstellung von Kinderpornografie. Die Therapie erfolgt unter Schweigepflicht der behandelnden Therapeuten.

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