DIN-Normen

Normen sind u. a. ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitstechnik. Das Deutsche Institut für Normung erarbeitet die so genannten „DIN-Normen“ mit dem Ziel, Qualität zu sichern, die Gesellschaft zu schützen und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Definition

DIN-Normen sind vom Deutschen Institut für Normung e. V. (DIN) aufgestellte Standards für Produkte und Dienstleistungen, die im Interesse der Wirtschaft, Wissenschaft und Technik erarbeitet werden. Da es sich lediglich um Empfehlungen und nicht um rechtliche Verordnungen handelt, ist die Anwendung von DIN-Normen für Unternehmen freiwillig. Die Gesamtheit der DIN-Normen in Deutschland bezeichnet man als „Deutsches Normenwerk“. Gekennzeichnet werden DIN-Normen durch eine DIN-Nummer, die sich in der Regel aus dem Verbandszeichen „DIN“ sowie einer höchstens sechsstelligen Zählernummer zusammensetzt (z. B. „DIN 4102“ für das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen). Als deutsche Normen können auch Normen, die in regionalen oder internationalen Normenorganisationen aufgestellt worden sind (z. B. europäische Normen als DIN EN-Normen, weltweite, internationale Normen als DIN ISO-Normen), aufgenommen werden. DIN-Normen sollen nicht nur der Qualitätssicherung dienen, sondern auch einen hohen betriebs- und volkswirtschaftlichen Nutzen erbringen und den weltweiten Handel fördern. Im Bereich der Sicherheit werden DIN-Normen beispielsweise im Einbruchschutz angewendet.

DIN-Normen im Einbruchschutz

  • DIN EN 45011: Diese Norm beschreibt allgemeine Anforderungen an Stellen, die Produktzertifizierungssysteme betreiben. Zertifizierungsstellen wie BHE, ift, VdS und PIVCERT müssen entsprechend DIN EN 45011 akkreditiert sein.
  • DIN EN 50130 (Normenreihe): Die DIN EN 50130 betrifft Alarmanlagen. Darunter fallen Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit (50130-4) und Methoden für Umweltprüfungen (50130-5).
  • DIN EN 50131 (Normenreihe): Sie beschreibt Anforderungen an Überfall- und Einbruchmeldeanlagen. Darunter fallen allgemeine Systemanforderungen (50131-1), Anforderungen an Einbruchmelder (50131-2), Melderzentrale (50131-3) und Signalgeber (50131-4) sowie Anforderungen an Übertragungsgeräte, die Funkfrequenz-Techniken verwenden (50131-5). Außerdem findet man die Anforderungen an Energieversorgungen (50131-6), Anwendungsregeln (50131-7) und an Nebelgeräte/Nebelsysteme für Sicherheitsanwendungen (50131-8).
  • DIN EN 50136 (Normenreihe): Sie beschreibt die Anforderungen an Alarmübertragungsanlagen und -einrichtungen. Darunter fallen allgemeine Anforderungen (50136-1), Anforderungen an Übertragungseinrichtungen (50136-2), Anforderungen an Übertragungszentralen (50136-3) sowie Anzeige- und Bedieneinrichtungen (50136-4). 
  • DIN VDE 0830: Sie beschreibt dieselben Anforderungen wie DIN EN 50136. Elektrotechnische Sicherheitsnormen erhalten neben der DIN-Nummer auch eine VDE-Klassifikation und werden unter dieser Nummer in das VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen.
  • DIN VDE 0100: Dies ist die Norm für das Errichten von Niederspannungsanlagen – u. a. für die Planung, Errichtung und Instandhaltung sicherer und zuverlässiger elektrischer Anlagen, zur richtigen Auswahl und Anwendung der Schutzmaßnahmen, zur Auswahl und zum Einsatz der Materialien und Betriebsmittel sowie zu den Anforderungen in Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art.
  • DIN VDE 0833: Die Norm betrifft Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall. Darunter fallen allgemeine Festlegungen (0833-1), Festlegungen für Brandmeldeanlagen (0833-2), Festlegungen für Einbruch- und Überfallmeldeanlagen (0833-3) sowie Festlegungen für Anlagen zur Sprachalarmierung im Brandfall (0833-4).
  • DIN EN 1627: Diese Norm betrifft geprüfte und einbruchhemmende Gitter, die in sechs verschiedenen Widerstandsklassen (RC 1 bis RC 6) eingebaut werden können. Einen guten Einbruchschutz erhält man ab Widerstandsklasse 2 (RC 2). Zertifizierte Gitter erkennt man am Kennzeichen von Zertifizierern wie DIN CERTCO, VdS, ift oder an einer Identifizierungsnummer.
  • DIN EN 18104-1: Sie betrifft geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Nachrüstprodukte. Erkennbar ist die Zertifizierung am Zeichen einer akkreditierten Zertifizierungsstelle wie DIN CERTCO, ift, PIVCERT oder VdS.
  • DIN EN 18104-2: Diese Norm behandelt geprüfte und zertifizierte in den Falz eingelassene Nachrüstprodukte für Fenster und Türen, vorausgesetzt es handelt sich um Holz- oder Kunststofffenster mit Einhand-Drehkipp-Beschlägen. Eine Sicherstellung der Qualität belegt das Kennzeichen von DIN CERTCO oder ift.
  • DIN EN 18252: Sie betrifft geprüfte und zertifizierte Profilzylinder. Diese müssen gegen mechanische Angriffe mindestens durch einen Bohrschutz geschützt sein. Es empfiehlt sich der Einbau eines Profilzylinders der Angriffswiderstandsklasse 2. Eine Sicherstellung der Qualität belegt das Kennzeichen von PIVCERT oder VdS.
  • DIN 18257 (früher DIN V 18257): Diese Norm behandelt geprüfte und zertifizierte Schutzbeschläge, die ein gewaltsames Abdrehen des Profilzylinders und einen mechanischen Angriff auf das Schloss verhindern bzw. erschweren sollen. Einbruchhemmende Schutzbeschläge können in den Widerstandsklassen ES 0 bis ES 3 eingebaut werden, wobei Schutzbeschläge ab der Widerstandsklasse ES 1 zu empfehlen sind. Eine Sicherstellung der Qualität wird durch das Kennzeichen von DIN CERTCO, MPA NRW, PIVCERT, VdS oder ift gewährleistet.
  • DIN 18251: Sie behandelt geprüfte und zertifizierte Einsteckschlösser (in herkömmliche Türen eingesetzte Schlösser). Empfehlenswert sind Einsteckschlösser der Klassen 4 und 5; Schlösser mit Mehrfachverriegelungen sind ab der Klasse 3 zu empfehlen. Eine Sicherstellung der Qualität wird durch das Kennzeichen von ift, PIVCERT oder VdS belegt.
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