Schwarzer Block

„Schwarzer Block“ ist eine Bezeichnung für eine Demonstrationsformation, die überwiegend von autonomen Links- sowie einigen Rechtsradikalen praktiziert wird. Während der Demonstration tritt die gesamte Gruppe einheitlich schwarz gekleidet auf.

Kleiderordnung

Entgegen vieler Meinungen, handelt es sich bei einem so genannten „Schwarzen Block“ um keine feste Organisation oder Gruppe. Vielmehr ist der Schwarze Block als Demonstrationsstil zu verstehen, der an eine bestimmte Kleiderordnung gebunden ist: Die in der Regel jungen Männer und Frauen vermummen ihre Gesichter mit Sonnenbrillen und Schirmmützen, tragen schwarze Pullover, Hosen und Jacken – manchmal auch ein schwarzes Tuch über Mund und Nase. Die einheitlich dunkle Kleidung soll es Außenstehenden wie der Polizei erschweren, einzelne Personen herauszufiltern und Gewalttaten zuzuordnen. Darüber hinaus soll das gleichartige Auftreten Kollektivität und Solidarität vermitteln.

Gewaltbereites Auftreten

Ein weiteres Kennzeichen von Schwarzen Blöcken im Rahmen von Demonstrationen ist – neben der dunklen Kleidung – ihr entschlossenes und oft aggressives Auftreten. Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt, dass in Deutschland bis zu 7.000 „gewaltbereite Autonome“ leben, die Gewalt gegen Personen zur Durchsetzung ihrer Ziele für legitim halten. In vielen Fällen handelt es sich um Studenten, die einer linksradikalen Gruppe angehören, wie etwa Antifa-Aktivisten. Aber auch von rechtsextremen Gruppierungen, wie den Autonomen Nationalisten, wurden in der Vergangenheit schon öfter Demonstrationen als Schwarzer Block durchgeführt.

Geschichte

Der Begriff Schwarzer Block entstand in den später 1970er Jahren mit dem Aufkommen der neuen sozialen Bewegungen. Zu dieser Zeit tauchten zunehmend Autonome auf Demonstrationen dieser Bewegungen wie der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Friedensbewegung auf. Den ersten Aufruf zum Schwarzen Block gab es am 1. Mai 1980 in Frankfurt, um als Anarchisten-Block neben den Blöcken von ÖTV, IG-Metall oder SPD an den offiziellen 1. Mai Demos teilzunehmen. Bei vielen Aktionen kam es seitdem zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, z. B.

  • Anfang der 1980er Jahre bei der Bewegung gegen die Startbahn West am Frankfurter Flughafen,
  • in den 1980er und 1990er Jahren im Rahmen der Hausbesetzerbewegung und
  • ab 1987 beim sogenannten Berliner Revolutionären Ersten Mai, einer Alternativveranstaltung der linksradikalen Szene zu den traditionellen Erster-Mai-Kundgebungen der Gewerkschaften.
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