Digitalfunk

Bund und Länder verfolgen seit einigen Jahren die gemeinsame Absicht, ein bundesweit einheitliches Digitalfunksystem für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) einzurichten.

Bundesweites Großprojekt 

In ganz Deutschland wird im Laufe des Jahres 2014 ein einheitliches Digitalfunknetz für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) aufgebaut. Im Zuge des groß angelegten Modernisierungsprojekts müssen vor allem die Kommunikationsgeräte von Polizisten, Angehörigen von Feuerwehren und Rettungsdiensten, Beamten des Technischen Hilfswerks und der Zollbehörden an die neue Technik angepasst werden. In den meisten Bundesländern hat der Betrieb bereits begonnen, so beispielsweise in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Auch in den anderen Bundesländern, die derzeit noch in das Netz integriert werden (z. B. Bayern, Hessen und Thüringen), geht der Wechsel von der analogen zur digitalen Funktechnik schrittweise voran. Die vollständige Inbetriebnahme des Netzes soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein. 

Vorteile der digitalen Kommunikation gegenüber dem Analogfunk 

Der neue Digitalfunk 

  • ermöglicht eine bundesweit übergreifende Kommunikation zwischen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz, 
  • ist in besonderen Einsatzlagen sicherer und zielgerichteter einsetzbar, z. B. bei Großveranstaltungen, 
  • hat eine bessere Sprach- und Übertragungsqualität dank elektronischer Filterverfahren und digitaler Fehlerkorrekturen, 
  • ist abhörsicher, da alle Nachrichten codiert versandt werden und nur durch zugelassene Endgeräte entschlüsselt werden können, 
  • ermöglicht Gespräche zu regulären Telefonapparaten und kann frei formulierte Texte, zum Beispiel Täterbeschreibungen, an andere Funkgeräte oder Mobiltelefone versenden. 

Digitalfunk in Europa 

Derzeit bauen neben Deutschland acht weitere europäische Staaten landesweite BOS-Digitalfunknetze auf – sogenannte TETRA („Terrestrial Trunked Radio“)-Netze. Dazu zählen Österreich, Bulgarien, Kroatien, Norwegen, Serbien, Rumänien, Slowenien und Mazedonien. Auch Griechenland, Italien und Luxemburg planen TETRA-Netze. Dreizehn europäische Staaten (darunter u. a. Belgien, Dänemark, Großbritannien, Portugal und Schweden) verfügen bereits jeweils über ein landesweites TETRA-Netz. Das deutsche BOS-Digitalfunknetz soll jedoch mit insgesamt 500.000 Nutzerinnen und Nutzern das weltweit Größte seiner Art werden. Im Dezember 2013 waren bereits über 400.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Deutschland im BOS-Digitalfunknetz angemeldet. 

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