Methanol

Methanol ist der einfachste Vertreter der Alkohole und wird in der chemischen Industrie eingesetzt. In Getränken kann die Substanz allerdings schnell zur tödlichen Gefahr werden.

Definition

Methanol (auch Methylalkohol) ist eine organisch-chemische Verbindung mit der Summenformel CH4O und der Stoffgruppe der Alkohole zuzuordnen. Bei Raumtemperatur ist Methanol eine klare, farblose, entzündliche Flüssigkeit mit alkoholischem Geruch. Früher wurde Methanol aus Holz hergestellt und daher auch als „Holzgeist“ oder „Holzsprit“ bezeichnet. Methanol kommt in der chemischen Industrie zum Einsatz und eignet sich als alternativer Kraftstoff, Frostschutzmittel sowie als Lösemittel zur Herstellung von Beizen, Polituren und Lacken. In der Natur kommt Methanol u. a. in Baumwollpflanzen, Früchten und Gräsern vor.

Tödlicher Fusel

Immer wieder werden alkoholische Getränke bewusst oder unbewusst mit Methanol vermischt. Oft handelt es sich um selbstgebrannte Schnäpse: Läuft die Destillation nicht richtig, entsteht Methanol statt Ethanol, dem „normalen" Alkohol in Getränken. Zum Teil werden auch Spirituosen absichtlich mit Methanol gestreckt („gepanschter“ Alkohol). Doch nicht der Alkohol selbst ist das Problem – die Giftigkeit von Methanol beruht auf der beim Abbau im Körper entstehenden Substanzen Formaldehyd und Ameisensäure. Die ersten Symptome einer Methanolvergiftung ähneln einem gewöhnlichen Rausch. Die Betroffenen werden müde, ihnen wird übel, sie bekommen Kopfschmerzen oder ihnen wird schwindelig. Weitere Symptome sind Bauchkrämpfe, Atemnot, Sehstörungen und Bewusstlosigkeit. Bei einer starken Vergiftung (bereits 5-10 Milliliter Methanol reichen aus) können Langzeitschäden wie 

  • Schädigungen des Zentralnervensystems (z. B. Hirnschädigungen, Epilepsie)
  • Schädigung der Sehnerven (bis zur Erblindung) oder
  • Schädigungen von Nieren, Herz und Leber auftreten.

Ab einer Dosis von 20 bis 50 Milliliter ist Methanol tödlich. Bei Verdacht auf Methanolvergiftung sollten Betroffene sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Da man Spirituosen nicht ansieht, ob sie Ethanol oder Methanol enthalten, sollte man auf den Erwerb von hochprozentigem Alkohol unbekannter Herkunft verzichten.
(KL)

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