Cyber-Recherche- und Fahndungszentrum (CRuFz)

Wie aus der Polizeilichen Kriminalstatik hervorgeht, wurden 2018 bundesweit mehr als 110.000 Fälle von Computerkriminalität angezeigt. In NRW fahndet das Team des Cyber-Recherche- und Fahndungszentrums (CRuFz) nach Tätern, Straftaten und Tatbeute.

Organisation und Ziele

Das Cyber-Recherche- und Fahndungszentrum gliedert sich in mehrere Organisationseinheiten, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Es entwickelte sich aus der Aufgaben- und Personalteilung der ehemaligen Zentralen Internetrecherche (ZIR) und den Ermittlungskommissionen. Damit einher ging eine personelle Verstärkung durch IT-Spezialisten und Wissenschaftler. Die Sachgebiete 42.1 und 42.2 sind für die personenorientierte Recherche beziehungsweise die Sachfahndung in Datennetzen zuständig. Die Expertinnen und Experten des CRuFz gehen sozusagen im Internet auf Streife. Sie versuchen, Straftaten aufzudecken, Gefahren der Cyberkriminalität abzuwehren und neue Betrugsmaschen und andere Kriminalitätsphänomene frühzeitig zu entdecken und zu analysieren. Die wesentlichen Aufgaben des Teildezernates 42.3 umfassen wiederum die operative Ermittlungsunterstützung, die Analyse sowie die IT-Entwicklung. Die Ermittlungskommissionen bekämpfen Cybercrime im engeren Sinne und führen auch Verfahren, die im CRuFz initiiert wurden.

Inhaltliche Schwerpunkte

Bei der Recherche- und Fahndungsarbeit setzt das CRuFz auf Schwerpunkte. In NRW wird in den Deliktsbereichen Kinderpornografie, politisch motivierte Kriminalität, illegaler Handel mit Arznei- und Betäubungsmitteln sowie im Bereich Waffen und Sprengstoffen ermittelt. Um Cyberkriminelle und potenzielle Gefährder zu identifizieren, entwickelt das Zentrum stetig neue Methoden. Dabei werden auch verbesserte technische Möglichkeiten zur Recherche und zur Fahndung berücksichtigt. Diese Methoden können auch von anderen Polizeidienststellen genutzt werden. Weiterhin berät und unterstützt das CRuFz Polizei-, Verwaltungs- und Justizbehörden bei der Identifizierung von Tatverdächtigen im Internet.

CRuFz als Teil des CCCC

Das CRuFz ist eine Ermittlungseinheit des Cybercrime-Kompetenzzentrums des LKA Nordrhein-Westfalen (CCCC), das im Jahr 2011 eingerichtet wurde. Das Kompetenzzentrum hat sich das Ziel gesetzt, der wachsenden Herausforderung der Internetkriminalität adäquat zu begegnen. Neben dem CRuFz gehören weitere Einheiten zum CCCC. Dazu zählen beispielsweise Ermittlungskommissionen und das Zentrale Informations- und Servicezentrum Computerkriminalität (ZISC), das andere Behörden bei der Einsatzbewältigung und bei der Ermittlungsführung in Fällen von schwerer Cyberkriminalität berät. Die Zentrale Auswertungs- und Sammelstelle Kinderpornografie (ZASt) bearbeitet gewaltverherrlichende, pornografische und jugendgefährdende Bild- und Videomaterialien. Ebenfalls im CCCC angesiedelt ist die zentrale Stelle der Polizei NRW für Telekommunikationsüberwachung und die IuK-Ermittlungsunterstützung.

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