Unfallforscher

Unfallforscher untersuchen die Unglücksstelle von Verkehrsunfällen auf Schäden und Spuren. Ihr Ziel ist es, durch angewandte Forschung die Zahl der Schwerverletzten und Unfalltoten zu reduzieren.

Unfallverhütung durch Detektivarbeit

Für die Aufnahme der Daten eines Unfalles auf öffentlichen Straßen sind in der Regel spezialisierte Kräfte der Polizei zuständig. Die Auswertung ist hingegen je nach Bundesland unterschiedlich. In manchen Teilen Deutschlands werden nach einem Verkehrsunfall Unfallforscher hinzugeholt – mit dem Ziel, Ablauf und Ursachen eines Unfalles zu rekonstruieren (Unfallanalyse). Unfallforscher arbeiten unter anderem beim ADAC, an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) oder bei der DEKRA. Ähnlich wie Detektive rekonstruieren die Experten das Geschehen und simulieren es am Computer. Sämtliche Verletzungen werden später zudem in die bundesweit einmalige GIDAS-Datenbank (German In-Depth Accident Study) der Bundesanstalt für Straßenwesen (bast) aufgenommen. Die Unfallerhebung umfasst neben allgemein zugängliche Daten zum Unfallort, zu den Umweltbedingungen sowie technischen Fahrzeugangaben auch personenbezogene Daten, die unter Wahrung des Datenschutzes, der ärztlichen Schweigepflicht und der Persönlichkeitsrechte verarbeitet werden. So sind in der Datenbank keine Personennamen gespeichert und ein Rückschluss auf bestimmte Personen ist nachträglich nicht mehr möglich.

Aufgaben

Die Aufgaben von Unfallforschern reichen oft über die Analyse des realen Unfallgeschehens hinaus und umfassen außerdem

  • die Neu- und Weiterentwicklung von Sicherheitssystemen (z. B. Fahrerassistenzsystemen),
  • Fahrdynamikversuche zur Ermittlung des Nutzenpotenzials von Sicherheitssystemen,
  • die Erstellung von Schulungsunterlagen und Leitfäden zur Unfallrettung sowie
  • die Umsetzung europäischer Forschungsprojekte.
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