Gewalt an Schulen

Typische Erscheinungen von Gewalt an Schulen sind verbale und körperliche Auseinandersetzungen, Erpressungen sowie Ausgrenzung oder Mobbing. Amokläufe sind die schwersten und folgenreisten Straftaten, die an Schulen begangen werden.

Definition 

Die wichtigsten Formen von Gewalt an Schulen sind: 

  • Gewalt von Schülerinnen und Schülern untereinander: Dazu gehören das Verleumden, Beschimpfen, Ausschließen, Erpressen, Drohen, sexuell Belästigen, Rempeln, Stoßen und Schlagen anderer Schülerinnen und Schüler und auch das Cybermobbing über Mobiltelefone oder Computer.
  • Gewalt von Schülerinnen und Schülern gegen Sachen: Das Zerstören oder Beschädigen des Eigentums anderer Schüler oder von Schuleigentum. 
  • Gewalt von Schülerinnen und Schülern gegen Lehrkräfte: verbale Provokation, Lügen, anzügliche Bemerkungen, demonstrative Ablehnung von Aufgaben, bewusstes Stören des Unterrichts,aber auch Schlagen, Treten und mit Gegenständen Bewerfen.
  • Gewalt von Lehrkräften gegen Schülerinnen und Schüler: Beschimpfen, Beleidigen, Bloßstellen, ungerechtfertigt schlechte Leistungsnoten; aber auch Ohrfeigen, Durchschütteln, geworfene Kreide, geworfener Schlüsselbund. 

Gründe für Gewalt an Schulen 

Das Zusammenwirken verschiedener Faktorenkann eine Schülerin oder einen Schüler zum Einsatz von Gewalt bringen:

Familie

  • Schon die Eltern waren oder sind gewalttätig.
  • Die Familie hat einen niedrigen sozialen und ökonomischen Status. 
  • Die Schülerinnen und Schüler erfahren zu Hause keine in sich schlüssige Erziehung.

Schule 

  • Das Niveau der Ausbildung an der Schule ist mangelhaft. 
  • An der Schule herrschen ein schlechtes zwischenmenschliches Klima und ein angespannter Umgangzwischen Lehrern und Schülern. 
  • Der Unterrichtsstil der Lehrer ist autoritär und auf einem System von Bestrafung aufgebaut. 
  • Die Schulumgebung ist so gestaltet, dass sie Gewalt fördert. 

Persönlichkeit 

  • Es fällt den Kindern und Jugendlichen schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. 
  • Sie verfügen über eine niedrige Frustrationstoleranz. 

Sonstiges 

  • In der Gruppe der Gleichaltrigen, mit denen sie ihre Freizeit verbringen (Peer Group), ist der Einsatz von Gewalt eine selbstverständliche Form des Umgangs. 
  • Die Kinder und Jugendlichen stehen unter einem hohen sozialen Druck. 
  • Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien sind möglicherweise nicht gut sozial integriert. 

Präventionsmaßnahmen 

Zur Vorbeugung von Gewalt an Schulen gibt es eine Fülle verschiedener, in ihrer Wirkung erprobter Angebote: 

  • Anti-Gewalt-Trainings durch Polizisten oder speziell ausgebildete Kursleiter 
  • Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Streitschlichtern 
  • Projekte zur Förderung des Verstehens zwischen Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher ethnischer Herkunft 
  • Projekte zur Förderung der sozialen Kompetenz (gegenseitiges Helfen und Unterstützen) 
  • Projekte gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Schule 
  • Projekte, die zu den Formen des Mobbings/Cybermobbings aufklären 
  • Projekte, die den Gebrauch von Computerspielen in der Freizeit pädagogisch begleiten. 

Mehr Informationen 

Viele Informationen und weiterführende Literatur sind beispielsweise auf der Seite Lehrer-Online zu finden. 

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