Wissenschaft  und Forschung

Islam

4.2 Al-Qaida

Al-Qaida ist ein loses, weltweit operierendes Terrornetzwerk sunnitischer islamistischer Organisationen. Der Name bedeutet „die Basis„. Al-Qaida wurde im August 1988 am Ende des Afghanistankrieges gegründet.Der saudi-arabische freiwillige Kämpfer Osama Bin Laden plante damals, diejenigen arabischen jungen Männer, die am Kampf gegen die Sowjetunion teilgenommen hatten und nun führungslos waren, in einer neuen Organisation aufzufangen. Die Organisation hatte anfänglich keine genau definierten Ziele.
Mitte der 1990er Jahre haben sich Bin Laden und seine Gefolgsleute mit der ägyptischen Jihad-Organisation unter dem heutigen Al-Qaida-Chef Aiman az-Zawahiri verbündet.
Erklärtes Ziel der Al-Qaida ist die Errichtung eines alle islamischen Länder und Gebiete umspannenden Gottesstaats für alle „Rechtgläubigen„. Die zwischenzeitlichen Ziele bestehen darin, die westlichen Staaten zu bekriegen, von denen die Organisation annimmt, dass diese eine weltweite antiislamische Verschwörung anführen, sowie die Vernichtung Israels herbeizuführen.
Die Al-Schabab gilt spätestens seit dem Treueschwur 2012 als regionaler somalischer Ableger von Al-Qaida.

4.3 Al-Nusrah Front

Die Al-Nusra-Front ist eine dschihadistisch-salafistische Organisation in Syrien. Sie ist eine Al-Qaida zugehörige Gruppe, die im syrischen Bürgerkrieg gegen die Regierung Baschar al-Assads, aber auch gegen Teile der Freien Syrischen Armee und kurdische Volksverteidigungseinheiten kämpft. Der Name bedeutet: „Unterstützungsfront für das syrische Volk„.
Zu den erklärten Zielen der Nusra-Front gehört nach der Beseitigung des Assad-Regimes die Errichtung eines am Salafismus orientierten sunnitischen Islamischen Staates, und somit letztlich eines Kalifats
Zu den Geldgebern der Nusra-Front gehören vor allem Al-Qaida im Irak und salafistische Spender aus der Golfregion. Allein aus Katar wurden bis Juni 2013 bis zu einer Milliarde Euro investiert.
Obwohl die beiden Al-Qaida Ableger IS und Al-Nusrah Front einen sunnitischen Islamischen Staat und damit letztlich ein Kalifat errichten wollen, kam es im Frühjahr 2014 zu massiven Kampfhandlungen gegeneinander.

4.4 Freie Syrische Armee

Die Freie Syrische Armee ist eine vom Großteil der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit Syriens getragene bewaffnete Oppositionsgruppe.
Die Freischärler geben als Ziel den Schutz von Zivilisten und den Sturz der syrischen Baath-Regierung unter Baschar al-Assad an.

4.5 Taliban

Die Taliban-Bewegung entstand in den frühen 1990er Jahren als Organisation paschtunisch-afghanischer Flüchtlinge in Pakistan. 1994 eroberte sie weite Teile Afghanistans.
Ziel der Taliban ist die Einführung und Durchsetzung des islamischen Rechts nach der Vorstellung des sunnitischen Islam in Afghanistan. Die Taliban riefen 1996 das Islamische Emirat Afghanistan aus, welches bis 2001 existierte.

4.6 Hisbollah

Hisbollah bedeutet die „Partei Gottes„. Als schiitische Partei ist die Hisbollah seit 1992 in der libanesischen Nationalversammlung vertreten. Zur Partei gehört auch die Miliz der Hisbollah.
Die Hisbollah entstand ab 1982 durch den Zusammenschluss verschiedener schiitischer Widerstandsgruppen gegen die damalige militärische Invasion Israels im Libanon.
An der Spitze der Hisbollah stehen geistliche Gelehrte. Als oberste Autorität in Glaubensfragen wird der Revolutionsführer der Islamischen Republik Iran anerkannt.
Der Generalsekretär der Hisbollah ist gleichzeitig der Oberbefehlshaber der Hisbollah Miliz.
Die Hisbollah sieht sich als Gemeinschaft aller schiitischen Muslime. Das Ideologische Ziel ist die Errichtung eines Islamischen Staates im Libanon nach dem iranischen Vorbild.
Die Hisbollah kann durchaus als Staat im Staat bezeichnet werden. Sie baute in großen Teilen des Libanon staatliche Strukturen aus. Sie unterhält Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser und kontrolliert sogar den Straßenverkehr. Die Hisbollah dominiert das öffentliche Leben in diesen Gebieten und ist nicht nur bei den Schiiten, sondern auch bei Bevölkerungsschichten anderer Religionen populär. Sie wird von weiten Teilen der Bevölkerung, nicht nur bei Muslimen, als Schutzmacht gegen Israel angesehen.
Die Hisbollah wird von Syrien und dem Iran unterstützt. Israel, die USA und Kanada stufen die gesamte Hisbollah als Terrororganisation ein, die EU und Australien hingegen lediglich die Miliz.

4.7 Arabische Republik Syrien

Syrien mit der Hauptstadt Damaskus ist ein Staat in Vorderasien und Teil des Maschrek. Syrien grenzt im Süden an Israel und Jordanien, im Westen an den Libanon und das Mittelmeer, im Norden an die Türkei und im Osten an den Irak.
Syrien ist eine Republik mit einem gemischt präsidial-parlamentarisches Regierungssystem. Die Amtssprache ist Arabisch.
Derzeit ist der Alawit Baschar al-Assad von der Baath-Partei Staatspräsident.
Mit rund 185.000 Quadratkilometern ist Syrien ungefähr halb so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 20.960.000 Einwohner. Von diesen sind seit dem Konflikten ca. 4 Millionen ins Ausland geflüchtet (Stand 6/2015)
Etwa 74 Prozent der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, deren Glaubensverständnis regional unterschiedlich ist. Noch in den 1980er Jahren trug nur eine Minderheit der Frauen in Damaskus das Kopftuch; 2006 hingegen trug es die Mehrheit.
Alawiten (Nusairier) machen etwa 12 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Viele Militäroffiziere und ein großer Teil der herrschenden politischen Elite entstammen heute der alawitischen Religionsgemeinschaft, der auch die Familie Assad angehört.
Die restlichen Schiiten sind mit zwei Prozent in Syrien eine kleine, wenig einflussreiche Minderheit. Hinzu kommt noch ca 1 % Drusen, welche eine schiitische Abspaltung sind. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind Christen verschiedener Konfessionen. Nicht nennenswert sind die wenigen Tausend Jesiden, welche den Kurden zugerechnet werden. Die genaue Anzahl der Juden ist unbekannt, im Jahr 1978 waren es noch ca. 4500.

4.8 Saudi-Arabien

Das Königreich Saudi-Arabien mit der Hauptstadt Riad liegt auf der Arabischen Halbinsel und hat Zugang zum Roten Meer und den Persischen Golf. Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Staatsoberhaupt und zugleich Premierminister ist Salman ibn Abda al-Aziz.
Das Land hat eine Fläche von 2.149.690 km mit ca. 29.994.00 Einwohnern. Im Human Development Index 2013 ist Saudi-Arabien auf Platz 34 aufgeführt.
Saudi-Arabien ist die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2014 ca. 746,8 Mrd. Der Beitrag des Öl- und Gassektors zum BIP liegt mit 50 % trotz der Diversifikationsbemühungen weiterhin auf einem hohen Niveau und ist für 85 % der Staatseinnahmen verantwortlich. Der geschätzte Haushaltsüberschuss Saudi-Arabiens betrug im Jahre 2014 7,4% des BIP. Im Jahr 2015 wird der Haushalt des Landes aufgrund des Preisverfalles beim Öl jedoch voraussichtliche ein Defizit ausweisen.
Die Haupt- und Staatsreligion ist der Islam der hanbalitische Schule in seiner wahhabitischen Prägung, dem 73 % der Bevölkerung angehören. Andere Sunniten stellen 12 % der Bevölkerung dar, Schiiten etwa 10 bis 15 Prozent. Im Jahre 2012 bezeichneten sich bei einer Umfrage von Gallup19 % der befragten Saudi-Araber als „nicht religiös„ und weitere 5 % als „überzeugte Atheisten.