Buchbesprechung

Rezension

Odysseus oder Die Kunst des Irrens: Philosophische Anstiftung zur Neugier

Ein einziges großes Sicherheitsrisiko: So kommt uns unser Leben vor. Mit Expertenhilfe versuchen wir, jede Unwägbarkeit auszuschalten. Wir bemühen uns, bloß nicht vom Weg abzukommen – und verkümmern in der Öde unseres durchorganisierten, sinnfreien Alltags. Ja, die Zukunft ist ungewiss – aber nicht bedrohlich. Hören wir auf, uns zu fürchten, und lernen wir das Leben von seiner spannendsten Seite kennen – der unvorhersehbaren.

Wir leben in einer Welt der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit, doch unsere persönlichen Erwartungen und Wünsche sind maßlos. Unvorhergesehenes wehren wir ab, es stört nur bei der Erreichung gesteckter Ziele. Wir versuchen so reibungslos zu funktionieren wie elektronische Geräte und steigern unsere Effizienz mit Hilfe von Coaches und Consultants. Doch zwischen Perfektionismus und Lösungsorientiertheit sind uns Sinn und Lebensfreude abhandengekommen.

Rebekka Reinhard analysiert die Ursachen und Symptome unseres Sicherheitsdenkens aus philosophischer Sicht. Und präsentiert uns den irrenden Helden Odysseus als Gegenentwurf. Wir müssen wieder lernen, mutig und neugierig zu sein wie Odysseus: Sich auf Nicht-Alltägliches und Fremdes einlassen, Grenzsituationen ins Auge sehen, die eigene Unvollkommenheit akzeptieren – das ist die philosophische Kunst des Irrens. Dann werden wir das Leben nicht mehr als ein Bündel von Risikofaktoren empfinden, sondern als spannendes Abenteuer.

Mit spannenden philosophischen Gedankenexperimenten.

Autor: Dr. Rebekka Reinhard
Anmerkungen: Gebundenes Buch
mit Schutzumschlag
240 Seiten, 12,5 x 20,0 cm
15 S/W Abbildungen
ISBN: 978-3-453-28017-5
Preis: EUR 18,99
Verlag: Ludwig Verlag,
Bayerstraße 71-73D-80335 München